Genesis 39,1–6
Eigene Übersetzung
- Und Joseph wurde nach Ägypten hinuntergebracht, und Potifar, ein Hofbeamter des Pharao, der Leiter der Leibwache, ein ägyptischer Mann, kaufte ihn aus der Hand der Ismaëliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten.
- Und Jahwe war mit Joseph, und er war ein Mann des Gelingens, und er war im Haus seines ägyptischen Herrn.
- Und sein Herr sah, dass Jahwe mit ihm war und dass alles, was er tat, Jahwe in seiner Hand gelingen ließ.
- Und Joseph fand Gnade in seinen Augen und diente ihm, und er bestellte ihn über sein ganzes Haus, und alles, was er hatte, legte er in seine Hand.
- Und es geschah, von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und über alles, was ihm gehörte, gestellt hatte, da segnete Jahwe das Haus des Ägypters wegen Josephs, und der Segen Jahwes war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Feld.
- Und er überließ alles, was er hatte, in Josephs Hand, und er kümmerte sich bei ihm um nichts mehr außer um das Brot, das er aß. Und Joseph war von schöner Gestalt und schönem Gesicht.
Gedanken zum Text
Nachdem Joseph verkauft wurde, wird er zum Beispielsklaven – so gut, dass sein Herr ihm alles überlässt.
Hier wird auch mehrfach darüber gesprochen, dass Jahwe ihn segnete und bei allem dabei war, was er tat.
Was wird wohl in diesem Mann vor sich gegangen sein? Er wurde in die Sklaverei in ein fremdes Land verkauft – aber als er dann da war, tat er sein Bestes, erledigte seine Arbeit nicht nur irgendwie mit Murren, sondern war so gut, dass er Herr über alles wurde.
Ja, der Text ist deskriptiv, er beschreibt, was geschehen ist. Er ist nicht preskriptiv, er schreibt nicht vor, wie wir zu sein haben.
Und doch bestätigt er durch den Segen Gottes, dass Gott es auch so bewirken wollte – und irgendwie kann ich mir schlecht vorstellen, dass jemand den Text liest, ohne auch zu denken, dass Joseph hier ein super Vorbild ist.
Es ließe sich auch sehr gut auf unsere Zeit übertragen. Die meisten in unseren Breiten arbeiten heute in irgendeinem Angestelltenverhältnis. Der Unterschied ist wohl, dass wir selbst entscheiden können, ob wir die Stelle wechseln wollen, und dass wir eher selten direkt beim Betrieb wohnen. Ansonsten hat es auch einiges an Ähnlichkeit. Es ist sicher nicht schwer, das zu übertragen und sich vorzustellen, wie ein erfolgreicher, treuer Angestellter ist, den Gott segnet und dem alles gelingt.
Fragen zum Nachdenken
- Wie würde es auf unsere Mitmenschen wirken, wenn alle Christen wie Joseph wären?
- Wie viel war Josephs Bemühen und Treue – und wie viel Gottes Segen?
- Als Angestellte, die die Freiheit haben, den Job zu wechseln: Wie lange ist es richtig, zu versuchen, ein Segen wie Joseph zu sein – und wann ist es besser, einen Schlussstrich zu ziehen? Gibt es auch Situationen, in denen es richtig ist, nicht sein Bestes zu geben?
2 Replies to “Joseph, der perfekte Sklave”