Genesis 28,10-22

Eigene Übersetzung  

  1. Und Jakob zog aus von Beerscheba und ging nach Haran.
  2. Und er erreichte an einem Ort und übernachtete dort, denn die Sonne war untergegangen und er nahm einen von den Steinen des Ortes und legte ihn an sein Kopfende und schlief an diesem Ort.
  3. Und er träumte und siehe, eine Leiter wurde hingestellt auf die Erde und ihr Kopf berührte den Himmel und siehe, Boten Gottes stiegen auf und nieder auf ihr.
  4. Und siehe, Jahwe stand über ihr und sprach: Ich bin Jahwe, der Gott Abrahams, deines Vaters und der Gott Isaaks. Die Erde, auf der du liegst, die werde ich dir und deinem Nachkommen geben.
  5. Und dein Same wird sein wie der Staub der Erde und du wirst dich ausbreiten Richtung Meer (Westen), und nach Osten und nach Norden und Richtung Negev (Süden) und in dir und deinem Samen werden alle Sippen des Erdbodens gesegnet werden.
  6. Und siehe, ich bin mit dir und ich werde dich bewahren überall, wo du hingest und dich zurückbringen in dieses Land, denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich alles getan habe, was ich dir gesagt habe.
  7. Und Jakob erwachte von seinem Schlaf und sprach: Wahrlich, Jahwe ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.
  8. Und er fürchtete sich und sagte: Wie furchtbar ist dieser Ort. Nichts ist es als das Haus Gottes und dies ist das Tor des Himmels.
  9. Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl auf seinen Kopf.
  10. Und er nannte den Namen dieses Ortes “Bethel”. Zuvor war Lus der Name der Stadt.
  11. Und Jakob gelobte ein Gelübte: Wenn Gott mit mir sein wird und mich auf diesem Weg bewahren wird, welchen ich gehe, und mir Brot zum Essen und Kleidung zum Anziehen geben wird,
  12. und mich in Frieden in das Haus meines Vaters zurückbringen wird, dann soll Jahwe mein Gott sein.
  13. Und dieser Stein, welchen ich als Steinmal aufgerichtet habe, sei das Haus Gottes und alles, was du mir gibst, werde ich sicher verzehren für dich.

Gedanken zum Text

Eine erstaunliche Begegnung, bzw. bestätigender Traum für einen Mann, der selbst verschuldet auf der Flucht ist.

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen, aber es kommt nicht selten im Hebräischen Text vor, dass die gesamte Reise als erfolgreich beschrieben wird (er ging nach Haran), dann aber ein Detail auf dem Weg danach erst erzählt. Scheint, als würde es den Erfolg der Reise bereits erzählerisch vorzuholen, eventuell ist es aber auch zu lesen als “Er ging den Weg nach Haran”, nicht implizieren, dass er ankommt. 

Über diesen Traum, den Jesus im Gespräch mit Nikodemus auf sich selbst bezieht, ist viel geschrieben worden – klar, es ist ja auch ein beeindruckendes Ereignis. 

Interessant ist aber auch der Schwur. Erst verspricht Gott ihm, für ihn zu sorgen, dann schwört Jakob, dass, wenn Gott es wirklich tut, er auch seinen Teil tun wird: Ihn als seinen Gott annehmen und alle verzehnten.

Aber was hat es hier mit dem Zehnten auf sich? Für die Leser/Hörer aus Israel sicher eine Erinnerung, auch treu ihren Zehnten zu geben. Wurde es vielleicht sogar als Genarationsversprechen gesehen, dass Israel den Zehnten gibt, weil ihr Vorvater es bereits versprochen hat?


Unklar ist jedoch, wie er auf den Zehnten kam. Vielleicht gab es ähnliche Institutionen bereits zu der Zeit für andere Götter? Auch Abraham hat einmal den Zehnten gegeben, an Melchisedek, aber auch da ist nicht klar, woher er die Idee des Zehnten hat – oder hat er es sich selbst ausgedacht und es wurde durch den Schwur Jakobs zum allgemeinen Gebot für Israel?

Der Text sagt auch nicht, was es für Jakob bedeutete den Zehnten zu geben. Soweit ich weiß gibt es keinen Text, der beschreibt wie er es getan hat und da es noch keine Leviten und keinen Priesterdienst gab ist irgendwie auch nicht klar wem er es gab. Hieß es einfach 10% seines Besitzes zu Opfern, oder hatte er eine andere Verwendung für den Zehnten.

Fragen zum Text

  • Wie muss Jakob sich gefühlt haben, bevor er den Traum hatte?
  • Jakob stellt einen Gedenkstein auf. Hat das auch für uns. Bedeutung? Sollten wir auch Erinnerungszeichen aufrichten?
  • Wieso könnte Jakob das als Bedingung noch einmal nennen, was Gott eh schon versprochen hat?

One Reply to “Die Himmelsleiter und der Zehnte”

  1. Und siehe, ich bin mit dir und ich werde dich bewahren überall, wo du hingest und dich zurückbringen in dieses Land, denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich alles getan habe, was ich dir gesagt habe.
    Jakob wurde schon das Land verheißen? Welches Land genau?
    Wo leigt dieses LAnd heute würde mich noch interessieren
    Ansonsten eine mächtighe Zusage die Troast und Kraft gibt.
    Heute habe ich Geburtstag. Werde heute 60.
    Ich nehme die Zusage an, dass mich Jesus nicht verlassen wird und ich entscheide mich eng mit Ihm zu gehen.

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