Genesis 28,1-6

Eigene Übersetzung  

  1. Und Isaak rief Jakob und segnete ihn und gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm dir keine Frau von den Töchtern Kanaans!
  2. Steh auf und geh nach Padan-Aram, zum Haus Betuels, dem Vater deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, dem Bruder deiner Mutter.
  3. Und Gott, der Allmächtige, wird dich segnen und fruchtbar machen und dich vermehren und dich zu einer großen Versammlung von Völkern machen.
  4. Und er gebe dir den Segen Abrahams, und deinem Samen mit dir, dass du das Land deiner Fremdlingschaft in Besitz nimmst, das Gott Abraham gegeben hat.
  5. Und Isaak sandte Jakob weg, und er ging nach Paddan-Aram zu Laben, dem Sohn Betuels, des Bruders Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.

Gedanken zum Text

Isaak und Rebekka waren es sehr wichtig, dass er keine Kanaaniterin heiratete. Der genaue Grund wird nicht genannt, wenn man aber nicht von generellem Rassismus ausgehen möchte, ist der schlüssigste Grund, dass es um die Gefahr der religiösen Vermischung geht – einen Grund gegen Vermischung, den wir auch später in der Bibel finden.

Wobei zu bedenken ist, dass auch Rebekkas Verwandtschaft nicht völlig frei von Götzendienst war (später klaut Rahel schließlich einen Hausgötzen ihres Vaters), möglicherweise waren aber die Praktiken der Verwandten weniger kritisch wie die der Kanaaniter.

Das Inzucht besser wäre, als eine Familienfremde Frau zu heiraten, scheint vielleicht eigenartig, aber Inzucht schien zu der Zeit generell noch nicht so kritisch zu sein.

Vers 3 habe ich wie eine Verheißung übersetzt, schließlich heißt es, er segnete ihn, und im Kontext eines Segens scheint mir die Wortwahl einer Verheißung im Futur sinnvoll. Der hebräische Text nutzt hier den sehr gängigen Imperfekt, dieser könnte alternativ als Konjektiv übersetzt werden, gleiches gilt in Vers 4, wo ich ein wayyiqtol als Konjektiv übersetzt habe, das auch weiter normales Futur sein könnte.

Eine detaillierte Diskursanalyse mag möglicherweise Klarheit schaffen, was besser passen würde, ich habe eine solche nicht durchgeführt, sondern einfach nach dem Übersetzten, was mir im ersten Blick für am passendsten vorkommt – im Endeffekt würde der Unterschied den Text aber auch nicht signifikant verändern.

Fragen zum Text

  • Was sind für uns heute “die Töchter Kanaans”?
  • Warum wird Gott hier als “Gott der Allmächtige” (El Shaddai) bezeichnet?
  • In welchem Sinne hat Gott Abraham bereits das Land gegeben? 

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