Genesis 27,15-25

Eigene Übersetzung

  1. Und Rebekka nahm die Kleider Esaus ihres großen Sohnes, die Kostbaren, welche bei ihr im Haus waren, und zog sie Jakob, ihrem kleinen Sohn, an.
  2. Und mit den Fellen der Ziegenböckchen bekleidete sie seine Hände und die Glätte seines Nackens.
  3. Und sie gab die Leckerbissen und das Brot, das sie gemacht hatte, in die Hand Jakobs, ihres Sohnes.
  4. Und er kam zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn?
  5. Und Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener, ich habe getan, wie du zu mir gesagt hast: Steh doch auf, setze dich und iss von der Wildbeute, damit deine Seele mich segnet.
  6. Und Isaak sprach zu seinem Sohn: Was ist das, dass du so schnell etwas gefunden hast, mein Sohn? Und er sprach: Wei Jahwe, dein Gott, es mir begegnen ließ.
  7. Und Isaak sprach zu Jakob: Nähere dich doch, und ich will dich betasten, mein Sohn, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht.
  8. Und Jakob trat näher zu Isaak, seinem Vater, und er betastete ihn und sprach: Die Stimme ist die Stimme Jakobs, aber die Hände sind die Hände Esaus.
  9. Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart waren wie die Hände Esaus seines Bruders, und er segnete ihn.
  10. Und er sagte: Bist du mein Sohn Esau? Und er sprach: Ich!
  11. Und er sprach: Reiche mir her! Und ich will essen von der Jagdtbeute meines Sohnes, damit dich meine Seele segnet, und er reichte ihm, und er ass, und er brachte ihm Wein, und er trank.

Personen

Rebekka (רִבְקָה) -Strick mit Schlinge
Isaak (יִצְחָק) – Er lacht
Esau (עֵשָׂו) – Der Behaarte
Jakob (יַעֲקֹב) – Fersenhalter

Gedanken zum Text

Hatte Rebekka nicht auch etwas schlechtes Gewissen? Sie wollte, dass Jakob eher gesegnet wird, doch nutzt sie dafür die guten Kleider Esaus, die in ihrem Zelt waren, und betrügt ihren eigenen Sohn.
Die Story geht dann recht flüssig, sie bereiten genau auf das vor, was Isaak später prüfen wird: die Haare an den Armen und der Geruch Esaus.  Hat er seine Söhne schön öfter an diesen Eigenschaften auseinandergehalten und es war deshalb berechenbarer? 
Ich kann mir vorstellen, dass Jakob das Herz auch ganz schön gepocht haben muss. Er war zwar gut vorbereitet, aber zum Vater zu gehen und zu hoffen, er glaubt auch der Verkleidung und merkt nicht, dass es nicht stimmt. Und dann noch die Sorge, dass Esau jeden Moment zurückkommen könnte. Ich kann mir vorstellen, er war sehr froh, als er endlich wieder raus war.
Er bezeichnet Jahwe auch als den Gott seines Vaters. Liegt es daran, dass es gängig war, es so auszudrücken? Oder lag es daran, dass er wusste, dass Esau ihn nicht als seinen eigenen Gott sah? 
Ich kann die Situation aus Isaaks Situation heraus auch gut nachvollziehen. Ich hatte auch einige Situationen, wo der erste Eindruck mir eigentlich schien, klar zu machen, was etwas ist, dann aber Zweifel kamen und scheinbare Beweise für das Gegenteil. In den meisten Fällen hat sich später herausgestellt, dass der erste Eindruck richtig war und ich mich nicht hätte verunsichern lassen – genauso wie es Isaak hier auch geht.

Fragen zum Text

  • Wie würdest du dich in der Position Isaaks, Jakobs, Rebekkas fühlen?
  • Wessen Gott ist Jahwe für dich? Warum?
  • Denkst du, es geht hier um die buchstäbliche Vorstellung, dass Jahwe das Tier geschickt hat, oder um eine geistlichere Ausdrucksweise für: Das Schicksal hat es so geführt/ist zufällig passiert?

One Reply to “Mit Herzklopfen im Zelt”

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