Genesis 18,1-8

Eigene Übersetzung

  1. Und Jahwe erschien ihm bei den Eichen von Mamre, und er saß im Eingang des Zeltes in der Hitze des Tages.
  2. Da erhob er seine Augen und sah, und siehe, drei Männer standen vor ihm, und er sah und lief, um ihnen zu begegnen, vom Eingang des Zeltes, und er neigte sich zur Erde.
  3. Und er sprach: Herr, wenn ich doch Gnade gefunden habe in deinen Augen, dann ziehe doch nicht an deinem Knecht vorüber.
  4. Nimm doch ein wenig Wasser, und ruht eure Füße aus, stützt euch ein wenig unter dem Baum.
  5. Und ich will ein Stück Brot nehmen, und ihr sollt euch ein wenig stärken, bevor ihr weiterzieht, denn dafür seid ihr bei eurem Knecht vorbeigezogen. Und sie sprachen: Handle so, wie du gesagt hast.
  6. Und Abraham eilte zum Zelt zu Sarah und sprach: Handle schnell; knete drei Maß Mehl, feines Mehl, und mache Brotfladen.
  7. Und zu den Rindern lief Abraham hinaus, nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Jüngling, und er beeilte sich, es zuzubereiten.
  8. Und er nahm Rahm und Milch und das Kalb, das er bereitet hatte, und gab es ihnen vor; und er stand vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen.

Personen

  • Abraham (אַבְרָהָם) – Vater der Menge
  • Sarah (שָׂרָה) – Fürstin

Gedanken zum Text

Ein Beispiel für nomadische Gastfreundschaft, wie sie auch heute zum Teil noch gefunden wird. Als wir in Israel mit Nomaden gesprochen haben, haben sie gesagt, dass es normal ist, einen Fremden drei Tage lang aufzunehmen, ohne überhaupt zu fragen, wer er ist, was er macht und wohin er geht. Erst wenn er länger als drei Tage bleibt, werden ihm diese Fragen gestellt.

Daher ist es selbstverständlich, dass man einer Gruppe müder Wanderer etwas Wasser und Stärkung anbietet. Dennoch macht der Text klar, dass Abraham besondere Gastfreundschaft zeigt. Er verspricht nur das Normale (Wasser und etwas Brot), beeilt sich dann aber sogar, ein Kalb zu schlachten, was normalerweise Festtagen vorbehalten ist.

Ein Kalb gilt als ein großer Wert. Dieses einfach für ein paar Fremde zu schlachten, ist eine bedeutende Geste. Aber nicht nur das – es braucht auch einiges an Zeit, ein Kalb zu schlachten und zuzubereiten.

Ich hatte früher immer das Bild, dass sie dort kurz saßen, Essen bekamen und insgesamt vielleicht eine oder zwei Stunden dort waren. Für Wasser und Brotfladen wäre das vielleicht möglich gewesen, aber wenn sie auf die Zubereitung eines Kalbes warteten, waren sie wahrscheinlich deutlich länger dort.

Normalerweise wäre die Hitze des Tages zwischen 12 und 15 Uhr. Wahrscheinlich kamen die Gäste eher am frühen Nachmittag oder sogar etwas früher, da sie einige Stunden blieben und dann weiterzogen, um am Abend in Sodom anzukommen (Gen 19,1).

Fragen zum Nachdenken

  • Achten wir auch darauf, in unserem Guten tun über das kulturell Geforderte hinauszugehen?
  • Was sagt es über Abraham aus, dass er etwas Wertvolles wie ein Kalb für seine Gäste gab?
  • Als Abraham hinausläuft, werden das Kalb und die Milch erwähnt, nicht aber die Brotfladen – was könnte der Grund sein?

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