Genesis 17,15-27

Eigene Übersetzung

  1. Und Gott sprach zu Abraham: Sarai, deine Frau, soll nicht mehr mit dem Namen Sarai genannt werden, sondern Sarah sei ihr Name.
  2. Und ich werde sie segnen und ihr auch von ihr einen Sohn geben und sie segnen, und sie wird zu einer Nation werden; Könige von Völkern werden von ihr kommen.
  3. Da fiel Abraham auf sein Angesicht, lachte und sprach in seinem Herzen: Soll einem Hundertjährigen noch ein Sohn geboren werden? Und sollte Sarah, die Neunzigjährige, noch gebären?
  4. Und Abraham sprach zu Gott: Möge doch Ismael vor deinem Angesicht sein.
  5. Und Gott sprach: Wahrlich, Sarah, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Isaak nennen, und ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten zum ewigen Bund für seinen Samen nach ihm.
  6. Und (auch) was Ismael betrifft, habe ich auf dich gehört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und werde ihn mehren und ihn sehr, sehr zahlreich machen; zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich werde ihn zu einem großen Volk machen.
  7. Aber meinen Bund werde ich mit Isaak aufrichten, den Sarah dir gebären wird, zu dieser Zeit im nächsten Jahr.
  8. Und er hörte auf, mit ihm zu sprechen, und Gott zog hinauf, weg von Abraham.
  9. Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle Kinder seines Hauses und alle, die mit Geld gekauft wurden, alle männlichen Personen im Haus Abrahams, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an jenem Tag, wie Gott es ihm gesagt hatte.
  10. Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
  11. Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
  12. An jenem Tag wurden Abraham und Ismael, sein Sohn, beschnitten.
  13. Und alle Männer seines Hauses, die in seinem Haus geboren oder mit Geld gekauft wurden, wurden mit ihm beschnitten.

Personen

Abraham (אַבְרָהָם) – Vater der Menge
Sarai (שָׂרָי) – Fürstlich
Sarah (שָׂרָה) – Fürstin
Ismael (יִשְׁמָעֵאל) – Gott hört
Isaak (יִצְחָק) – Er lacht

Gedanken zum Text

Hier ist Abraham offensichtlich herausgefordert von Gottes Versprechen. Er widerspricht nicht, aber er lacht. Gott kann man schon einiges zutrauen, aber irgendwann scheint eine Grenze erreicht.

Geht es uns nicht auch so? Ich habe das Gefühl, es gibt Dinge, für die können wir einfacher beten – das Wetter trauen wir Gott zu und vielleicht auch eine leichte Krankheit. Aber bei Dingen, die scheinbar besonders große Wunder brauchen, hört es häufig auf.

Unser Glaube scheint an unsere Wahrscheinlichkeitsrechnung gekoppelt zu sein – das, was auch zufällig passieren könnte, dafür können wir beten.

Dass Gott Ismael segnen und groß machen kann, scheint noch wahrscheinlich genug – dafür bittet Abraham. Aber das Versprechen eines Sohnes mit Sarah geht zu weit über die menschlichen Möglichkeiten hinaus. Der Satz Gottes wird gefühlt ignoriert – oder Abraham fügt seine Bitte um Ismael noch hinzu, damit sich zumindest das erfüllt, falls Gott merkt, dass er doch zu viel versprochen hat.

Ein starkes Vorbild ist Abraham jedoch darin, dass er Gottes Gebot sofort umsetzt. Noch am gleichen Tag hat er sein ganzes Haus beschnitten – ohne großes Nachdenken, Philosophieren oder Planen. Gott hat es gesagt, also wird es getan.

Fragen zum Nachdenken

  • Siehst du auch, dass unser Glaube an Wunder oft an unsere Wahrscheinlichkeitsrechnung gekoppelt ist? Warum ist das so?
  • Was lernst du über Gott, wenn du seine Reaktion auf Abrahams Bitte um den Segen für Ismael siehst?
  • Wie können auch wir lernen, zu handeln, wenn Gott etwas sagt? Ist es immer weise, alles direkt umzusetzen? Falls nicht, wie entscheidet man, wann es wirklich sinnvoll ist und wann es nur ein Aufschieben ist?

One Reply to “Zu unwahrscheinlich für ein Wunder?”

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