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Deuteronomium 33,24-29

Eigene Übersetzung

  1. Und zu Asser sprach er: Gesegnet ist Asser mehr als die Söhne. Er sei der Freund seiner Brüder, er tauche seinen Fuß in Öl.
  2. Eisen und Bronze sind deine Riegel, und wie deine Tage, so deine Stärke.
  3. Es gibt keinen wie den Gott Jeschruns, der auf dem Himmel reitet in seiner Stärke und zu deiner Hilfe, und in seiner Hoheit auf den Wolken.
  4. Ein Versteck ist der Gott des Ostens, und unter ihm ewige Arme. Und er vertrieb die Feinde vor dir und sprach: Vernichte!
  5. Und Israel wohnt sicher, allein ist das Auge Jakobs, in einem Land von Korn und jungem Wein; auch sein Himmel träufelt Tau.
  6. Dein Glück, Israel! Wer ist wie du – ein Volk, gerettet von Jahwe, dem Schild deiner Hilfe und dem Schwert deiner Hoheit? Und deine Feinde werden dir heucheln, und du wirst über ihre Höhen gehen.

Gedanken zum Text

Der Segen für Asser ist der letzte Segen, den Mose hier spricht. Danach folgt eine Hymne auf Jahwe. Ich habe sie zusammen belassen, da auch im masoretischen Text kein Zeichen eines neuen Abschnitts zu finden ist.

Assers Segen ist – wie viele andere Segenssprüche – etwas kryptisch. Warum genau diese Worte? Er soll der Freund (oder der Liebling) seiner Brüder sein und sicher wohnen (seine Riegel sind aus Eisen und Bronze).

Dann folgt der Übergang zur Beschreibung Gottes mit eindrucksvollen Bildern. Zum zweiten Mal wird er „der Gott Jeschruns“ genannt. Gleichzeitig wird er mit einem Bild beschrieben, das in den Kulturen um Israel herum für höchste Götter typisch war: Er reitet auf den Wolken.

Dies ist sicherlich nicht als buchstäbliche Beschreibung zu verstehen, sondern als Ausdruck göttlicher Herrschaft. In den Religionen der Nachbarvölker war der höchste Gott oft derjenige, der die Wolken als seinen Wagen nutzte. Hier wird dieses Bild verwendet, um zu zeigen, dass Jahwe der höchste Gott über allen Göttern ist.

Dann heißt es, er sei der „Gott des Ostens“. Da der Osten aber auch für die Vergangenheit steht, könnte die Bedeutung eher sein, dass er der „Gott der Vorzeiten“ ist – was durch den Parallelismus mit den „ewigen Armen“ nahegelegt wird (wobei Arme ein Symbol für Kraft sind). Jahwe ist also seit jeher der Mächtige.

Zum Schluss geht es darum, was Gott für Israel getan hat: Er hat die Feinde vertrieben und Israel einen sicheren Wohnort gegeben, sodass es hoch über seinen Feinden steht.

Fragen zum Nachdenken

  • Warum könnte Gott sich hier mit Bildern beschreiben, die andere Kulturen für ihre (falschen) Götter verwenden?
  • Warum ist es so wichtig, dass Gott der Gott der Vorzeiten ist?
  • Warum spricht das Lied Moses davon, dass Israel sicher wohnt, obwohl es noch gar nicht im Land ist?

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