Posted on

Deuteronomium 33,8-11

Eigene Übersetzung

  1. Und zu Levi sprach er: Deine Tummim und deine Urim gehören dem Mann deiner Treue, den du bei Massa auf die Probe gestellt hast, mit dem du an den Wassern des Streites (Meriba) gestritten hast.
  2. Der zu seinem Vater und zu seiner Mutter sagte: „Ich habe ihn nicht gesehen“, und seine Brüder nicht wahrnahm, und seine Kinder nicht kannte, denn sie bewahrten deinen Ausspruch und hielten deinen Bund.
  3. Sie lehren Jakob deine Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar.
  4. Segne, Jahwe, seine Kraft, und das Werk seiner Hände lass dir gefallen. Zerschmettere die Hüften derer, die sich gegen ihn erheben, und seiner Hasser, dass sie nicht mehr aufstehen.

Gedanken zum Text

Der Segen Levis hebt sich durch seine Länge und seinen Detailreichtum hervor. Dies spiegelt die besondere Aufgabe des Stammes Levi wider, der für den priesterlichen Dienst und die Bewahrung der Gesetze Gottes verantwortlich war. Mose war jedoch auch selbst Levit – und auch an anderen Stellen scheint es mir, dass er die Leviten, seinen eigenen Stamm, immer wieder besonders stark betont.

Vers 9 erinnert stark an Jesu Worte, dass die Nachfolge Gottes an erster Stelle stehen muss, dass ihm nur Nachfolgen kann, wer seine Familienmitglieder „hasst“ (Lk 14,26). Hier wird deutlich, dass die Leviten bereit waren, Gottes Gebote zu bewahren, selbst wenn es persönliche Opfer erforderte und die eigene Familie anderer Meinung war.

Räucheropfer vor die Nase legen hat wahrscheinlich die Konnotation, Gottes Zorn zu besänftigen – was zu der Geschichte nach dem Goldenen Kalb passt und sprachlich dazu, dass „Zorn“ und „Nase“ im Hebräischen das gleiche Wort sind (wenn man zornig ist, wird die Nase heiß; wer langsam zum Zorn ist, hat eine lange Nase usw.).

Fragen zum Nachdenken

  1. Warum denkst du, dass die Länge und der Fokus der Segnungen von Stamm zu Stamm so stark variieren?
  2. Wie können wir in unserem Leben die Haltung entwickeln, Gottes Willen zu bewahren, auch wenn es persönliche oder familiäre Spannungen bedeutet?
  3. Wie verstehst du Gottes Zorn und was bedeutet es diesen zu besänftigen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert