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Deuteronomium 32,8-14

Eigene Übersetzung

  1. Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschensöhne trennte, setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels fest.
  2. Denn der Anteil Jahwes ist sein Volk, das Gebiet (w. Seil) Jakobs sein Erbbesitz,
  3. Er fand es im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis, er umgab es, hatte acht auf es, bewahrte es wie seinen eigenen Augapfel.
  4. Wie der Adler sich über sein Nest erhöht, über seine Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie ergreift und auf seinen Schwingen trägt.
  5. Jahwe allein führt es und mit ihm war kein fremder Gott.
  6. Er ließ es reiten auf den Höhen der Erde, und es aß den Ertrag des Feldes, er ließ es Honig aus den Felsen saugen und Öl aus dem Kieselfelsen.
  7. Dickmilch der Kühe und Milch der Ziegen mit dem Fett der Jungwidder, der Widder aus Baschan und Böcke mit ihrem Nierenfett, Weizen und das Blut der Trauben, du trankst den neuen Wein.

Gedanken zum Text

Hier spricht Mose in dem Lied von der absoluten Souveränität Gottes. Er hat allen Völkern (nicht nur seinem) die Grenzen zugewiesen. Jedes Volk ist unter seiner Kontrolle, aber nur eins hat er als sein besonderes Erbe ausgewählt.

Hier gibt er sogar den Eindruck, dass Israel zuerst bedacht wurde und alle Völker abhängig von diesem Volk zugeteilt. Das scheint erstaunlich, hat Israel sein Land doch erst sehr spät bekommen – und rein ertragsmäßig wäre es auch nicht das Land, das man am meisten wählen würde. Es ist schon kein schlechtes Land, aber sehr arm an natürlichen Wasservorkommen, sodass es stark vom Wetter abhängig ist, und mit sehr gemischtem Klima, das große Teile des Landes nur für Vieh brauchbar machte, Anbau völlig ausschloss – und die Menge an Bodenschätzen war auch sehr überschaubar.

Was dieses Land jedoch hatte, war neben der Abhängigkeit von Gott eine wichtige strategische Lage. Als Landbrücke zwischen den Kontinenten musste jeder hindurchreisen – militärisch herausfordernd, weil es dementsprechend jeder kontrollieren wollte, aber auch sehr gut für ein Volk, das als Vorbild für die Welt fungieren sollte.

Und Gott ließ es seinem Volk gut gehen, dass sie daraus dann Gott verließen, wird im morgigen Abschnitt deutlich…

Fragen zum Nachdenken

  • Wieso hat Gott das Land für sein Volk nicht zum begehrenswertesten Land der Welt gemacht?
  • Wo hat Gott dich hingestellt? Warum genau dorthin?
  • Wieso lässt Gott so viel Segen zu, wenn er doch weiß, dass es dazu führt, dass sein Volk ihn verlassen wird?

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