Deuteronomium 28,35-48
Eigene Übersetzung
- Jahwe wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, welche du nicht heilen kannst, von deiner Fußsohle bis zu deinem Scheitel.
- Jahwe wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation bringen, die du nicht kanntest, weder du noch deine Väter, und dort wirst du anderen Göttern aus Holz und Stein dienen.
- Und du wirst sein zum Entsetzen, zum Sprichwort und zum Spott vor allen Völkern, zu denen Jahwe dich wegführen wird.
- Viel Samen wirst du auf das Feld ausstreuen, aber wenig wirst du sammeln, denn die Heuschrecke wird es abfressen.
- Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten, aber Wein wirst du nicht trinken und nicht einbringen, denn der Wurm wird ihn essen.
- Olivenbäume wirst du haben in deinem ganzen Gebiet, aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven werden abfallen.
- Söhne und Töchter werden dir geboren, aber du wirst sie nicht behalten, denn sie werden in Gefangenschaft gehen.
- Alle deine Bäume und die Frucht deines Erdbodens wird die Grille in Besitz nehmen.
- Der Fremde, der in deiner Mitte ist, wird höher über dich hinauswachsen, und du wirst hinabsteigen, tiefer und tiefer.
- Er wird dir ausleihen, und du wirst ihm nicht ausleihen; er wird zum Kopf, du aber wirst zum Schwanz.
- Und all diese Flüche werden über dich kommen, dich verfolgen und einholen, bis du ausgelöscht bist, weil du nicht auf die Stimme Jahwes, deines Gottes, gehört hast, um seine Gebote und Satzungen zu bewahren, die er dir befohlen hat.
- Und sie werden dir und deinen Nachkommen zum Zeichen und zum Warnzeichen sein für ewig.
- Dafür, dass du Jahwe, deinem Gott, nicht mit Freude und mit gutem Herzen gedient hast wegen all der Fülle,
- wirst du deinen Feinden dienen, die Jahwe gegen dich senden wird – in Hunger, in Durst, in Blöße und in allem Mangel – und er wird ein eisernes Joch auf deinen Nacken legen, bis er dich vernichtet hat.
Gedanken zum Text
Es geht weiter mit Flüchen – und wir sind immer noch nicht am Ende.
Vers 36 ist interessant: Hier wird der König erwähnt, den Israel über sich setzen wird. Es scheint anzudeuten, dass dieser Teil der Flüche erst später eintreten könnte – nämlich nach der Einführung einer Monarchie, obwohl Gott laut dem Buch Samuel eigentlich keinen König über Israel einsetzen wollte.
Eigentlich hätte Israel zum Segen werden sollen. Andere Völker hätten zu ihnen aufblicken und sich über ihre Weisheit und ihren Wohlstand wundern sollen. Der Fluch macht sie stattdessen zum genauen Gegenteil: zu einem Entsetzen und einem Spott.
Auch bemerkenswert ist der Fokus darauf, dass Gott sagt: Wenn ihr mir nicht dienen wollt, sondern anderen Göttern, dann sollt ihr anderen Göttern dort dienen, wo es euch schlecht geht. Dieses Thema findet sich auch später in der Bibel wieder.
Fragen zum Nachdenken
- Warum spricht der Text hier bereits von einem König, obwohl Israel zu diesem Zeitpunkt noch keinen König hatte?
- Warum lässt Gott sie als Strafe anderen Göttern aus Holz und Stein dienen?
- Wieso verlangt Gott nicht nur Gehorsam, sondern erwähnt explizit: „weil du nicht mit Freude und gutem Herzen gedient hast“?