Posted on

Deuteronomium 28,20-34

Eigene Übersetzung

  1. Jahwe wird dir den Fluch, die Bestürzung und die Bedrohung senden in allem deinem Handausstrecken, welches du tust, bis du vernichtet bist und bis du schnell umkommst wegen dem Bösen deiner Taten, dass du mich verlassen hast.
  2. Jahwe wird die Pest an dich kleben, bis er dich vom Erdboden vernichtet hat, in das du kommst, um es zu besitzen.
  3. Jahwe wird dich schlagen mit Schwindsucht, mit Entzündung, mit Fieber, mit Hitze, mit Verbrennung, mit Dürre und mit Verfolgung, bis du umkommst.
  4. Und der Himmel, der über deinem Kopf ist, wird Bronze sein, und die Erde, die unter dir ist, Eisen.
  5. Jahwe wird den Regen deines Landes zu Staub und Sand machen. Vom Himmel wird es auf dich herabkommen, bis du umgekommen bist.
  6. Jahwe wird dich geschlagen vor deine Feinde hingeben. Auf einem Weg ziehst du zu ihnen aus, und auf sieben Wegen fliehst du vor ihnen, und du wirst zum Zitter sein für alle Königreiche der Welt.
  7. Und deine Leichen werden Nahrung sein für alle Vögel des Himmels und für die Tiere des Feldes, und es wird keinen Aufschrecker geben.
  8. Jahwe wird dich schlagen mit den Geschwüren Ägyptens und mit Beulen, Aussatz und Krätze, die du nicht heilen kannst.
  9. Jahwe wird dich schlagen mit Wahnsinn und Blindheit und Verwirrung des Herzens.
  10. Und du wirst sein wie ein Umhertastender am Mittag, wie ein Blinder in der Dunkelheit umhertastet, und du wirst keinen Erfolg haben auf deinen Wegen, und du wirst sein nur unrecht behandelt und unterdrückt, und kein Retter wird da sein.
  11. Eine Frau wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird sich mit ihr hinlegen. Ein Haus wirst du bauen, aber nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber nicht entweihen.
  12. Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet, aber du wirst nicht von ihm essen. Dein Esel wird man vor deinem Angesicht rauben, und er wird nicht wieder zu dir zurückkehren. Dein Kleinvieh wird von deinen Feinden geraubt werden, und du wirst keinen Retter haben.
  13. Deine Söhne und Töchter werden einem anderen Volk gegeben werden. Deine Augen werden es sehen, und du wirst dich nach ihnen sehnen alle Tage, aber deine Hand wird keine Kraft haben.
  14. Die Frucht deines Erdbodens und deinen ganzen Erwerb wird ein fremdes Volk essen, das du nicht kanntest, und du wirst sein nur Unrecht und Zerbrechen alle Tage.
  15. Und du wirst wahnsinnig werden vor dem Anblick deiner Augen, vor dem, was du siehst.

Gedanken zum Text

Nur ein Teil der weiteren Flüche – ich habe willkürlich einen Bruch nach Vers 34 gemacht, da es sonst schon ziemlich lang wird. Ähnlich wie die Segnungen alles abgedeckt haben, worin es einem gut gehen kann, decken die Flüche – teilweise sehr grafisch – alles ab, worin es einem schlecht gehen kann.

Vers 22 enthält eine ganze Reihe an Worten für Hitze. Ob es sich hier um maximale Untermalung von Fieber und Krankheit handelt oder, wie andere Übersetzungen andeuten, teilweise um Brände im Land/am Getreide, weiß ich nicht. In jedem Fall klingt es sehr unangenehm heiß.

Wenn man es als mehr als nur Fieber deutet, passt es gut zu dem folgenden Vers über Dürre – Regen wird zu Staub – und das in einem Land, das enorm auf seinen Regen angewiesen ist.

Kriegserfolg wird genau umgekehrt: In den Segnungen hieß es, die Feinde fliehen auf sieben Wegen, hier heißt es, dass Israel selbst auf sieben Wegen fliehen wird.

Und dann wird mit mehreren Beispielen eine Ohnmacht gezeigt. Sie werden erleben und sehen, was ihnen angetan wird, aber unfähig sein, dies irgendwie zu ändern.


Fragen zum Nachdenken

  • Was lösen die Bilder von Hitze und Dürre in dir aus?
  • Wie würdest du die Symbole des Himmels aus Bronze und des Bodens aus Eisen deuten?
  • Warum ist es so bedrückend, wenn man Leid nicht nur erlebt, sondern bewusst miterleben muss, ohne eingreifen zu können?
  • Wieso gibt Gott solche Flüche? Welche Gemeinsamkeiten haben sie?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert