Deuteronomium 27,1-8
Eigene Übersetzung
- Mose und die Ältesten Israels befahlen dem Volk: Bewahrt das ganze Gebot, das ich euch heute gebiete.
- Und es soll geschehen, an dem Tag, an dem ihr den Jordan überquert in das Land, das Jahwe, euer Gott, euch gibt, da sollt ihr große Steine aufstellen und sie mit Kalk bestreichen.
- Und du sollst auf sie alle Worte dieses Gesetzes schreiben bei deinem Herüberziehen, damit du in das Land kommst, das Jahwe, dein Gott, dir gibt – ein Land, das von Milch und Honig fließt, wie Jahwe, der Gott deiner Väter, es dir zugesagt hat.
- Und es soll geschehen, wenn du den Jordan überquert hast, dann stelle diese Steine auf, welche ich dir heute geboten habe, auf dem Berg Ebal, und überstreiche sie mit Kalk.
- Und baue dort einen Altar für Jahwe, deinen Gott – einen Steinaltar; schwinge kein Eisen über ihm.
- Aus unversehrten Steinen sollst du den Altar Jahwes, deines Gottes, bauen und darauf Brandopfer darbringen für Jahwe, deinen Gott.
- Und du sollst Friedensopfer darbringen, sie dort essen und dich vor Jahwe, deinem Gott, freuen.
- Und schreibe auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes deutlich und gut.
Gedanken zum Text
Es ist verständlich, dass sich die wenigsten damals eine eigene Abschrift des Gesetzes leisten konnten. Daher ergibt es Sinn, das Gesetz an verschiedenen Orten auf Steinen festzuhalten.
Diese Praxis war auch in den umliegenden Kulturen verbreitet. Ein bekanntes Beispiel ist der Codex Hammurapi, ein babylonischer Gesetzescodex aus dem 18. Jahrhundert v. Chr., der auf schwarzen Steinen gefunden wurde.
Erinnerungen an Gott und sein Gesetz sind wichtig. Für uns heute kann das tägliche Bibelstudium eine ähnliche Funktion erfüllen. Etwas, das man unterwegs lesen oder sehen kann, wie beispielsweise Bibelverse an Wänden, kann jedoch ebenfalls hilfreich sein.
Interessant ist auch, dass Gott hier den Bau von Altären außerhalb des Tempels erlaubt. Zu Beginn gab es klare Vorschriften, wie ein Altar zu bauen war, doch sie durften an verschiedenen Orten errichtet werden (wobei bestimmte Opfer nur an der Stiftshütte dargebracht werden durften). Erst später, mit dem Bau des Tempels, wurde der Gottesdienst zentralisiert, und Opfer waren nur noch dort erlaubt.
Fragen zum Nachdenken
- Warum wird bei jeder Erwähnung des Landes betont, dass es ein Land ist, das Gott gegeben und versprochen hat?
- Warum sollten die Steine für den Altar nicht behauen werden?
- Wie baust du „Erinnerungssteine“ in dein Leben ein?
- Warum könnte der Übergang von Altären an verschiedenen Orten hin zu einem zentralen Opferort im Tempel vollzogen worden sein?