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Deuteronomium 24,9

Eigene Übersetzung

  1. Erinnere dich daran, was Jahwe, dein Gott, an Miriam auf dem Weg bei eurem Auszug aus Ägypten getan hat.

Gedanken zum Text

Dieser Abschnitt ist kurz, wie viele im Gesetzesteil von Deuteronomium, und knüpft direkt an die vorherigen Verse an. Dort ging es um die genaue Befolgung der priesterlichen Anweisungen im Zusammenhang mit Aussatz.

Hier wird ein weiterer Aspekt hinzugefügt: Miriam hinterfragte die von Gott eingesetzte Autorität Moses und lehnte sich gegen sie auf. Als Konsequenz wurde sie selbst mit Aussatz bestraft (vgl. Numeri 12,10).

Aussatz war damals eine gefürchtete und furchtbare Krankheit. Der Gedanke, dass Aussatz eine Strafe für Ungehorsam gegenüber göttlicher Autorität sein kann, könnte dazu beitragen, Gehorsam aus Angst zu fördern.

Ich habe oft gehört, wie Atheisten behaupten, Gott arbeite nur mit Strafandrohungen und Belohnungsversprechen, also mit Zuckerbrot und Peitsche, um Menschen zum Gehorsam zu bewegen. Diese Sichtweise greift jedoch zu kurz. Die Bibel zeigt, dass Gott eine Vielzahl von Motivationen nutzt. Die Angst vor Strafe und das Versprechen von Belohnung sind tatsächlich häufig, vermutlich weil sie für Menschen leicht verständlich sind.

Aber es gibt ebenso zahlreiche Bibelstellen, die uns dazu auffordern, das Gute zu tun, einfach weil es richtig ist, oder aus Liebe und Dankbarkeit zu handeln – nicht aus Angst oder wegen eines Vorteils.

Fragen zum Nachdenken

  • Warum, denkst du, nutzt Gott die Angst vor Strafe, um Gehorsam zu motivieren?
  • Was wäre, wenn die Priester und Leviten selbst nicht gerecht handeln?
  • Wodurch wirst du persönlich am meisten motiviert – durch Angst, Belohnung oder andere Faktoren?

Mehr zu dem Thema: Zuckerbrot und Peitsche

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