Deuteronomium 23,22-24
Eigene Übersetzung
- Wenn du Jahwe, deinem Gott, ein Gelübde ablegst, zögere nicht, es zu erfüllen, denn Jahwe, dein Gott, wird es sicher von dir einfordern, und es würde Sünde auf dir lasten.
- Wenn du jedoch kein Gelübde ablegst, wird keine Sünde auf dir sein.
- Das, was deine Lippen ausgesprochen haben, sollst du bewahren und ausführen – das, was du Jahwe, deinem Gott, als freiwillige Gabe gelobt hast, das, was du mit deinem Mund ausgesprochen hast.
Gedanken zum Text
Im Alten Testament finden wir zahlreiche Aussagen über Schwüre und Gelübde. Diese werden dort keineswegs negativ betrachtet – jedoch als äußerst bindend.
Es gibt sogar Texte, die dazu auffordern, Schwüre im Namen Jahwes abzulegen (und nicht im Namen anderer Götter).
Doch sobald ein Schwur abgelegt wurde – insbesondere gegenüber Gott – muss er unbedingt eingehalten werden.
Dabei ist es nicht entscheidend, in welcher Verfassung man den Schwur geleistet hat. Vielleicht hat man ihn in einer Notsituation gemacht, weil man glaubte, keinen anderen Ausweg zu sehen. Später stellt sich dann möglicherweise heraus, dass die Lage gar nicht so schlimm war und sich auch von selbst gelöst hätte.
Natürlich gilt dies nicht für Gelübde, die dem Willen Gottes widersprechen oder die nur aus egoistischen Gründen abgelegt wurden. Doch alles, was versprochen wurde, um Gott zu dienen oder ihm etwas zu geben, sollte in jedem Fall eingehalten werden.
Es nicht zu tun, bezeichnet der Schreiber als Sünde – auch wenn es keine Sünde gewesen wäre, das Gelübde niemals abgelegt zu haben.
Fragen zum Nachdenken
- Warum ist das Einhalten von Gelübden gegenüber Gott so wichtig?
- Warum soll man nicht zögern, sondern das Gelübde schnell erfüllen?
- Was könnten Gelübde sein, die eigentlich egoistisch sind und nicht wirklich für Gott, sondern nur für einen selbst gegeben wurden?
- Hast du jemals Gott ein Versprechen gemacht?