Deuteronomium 23,2-3
Eigene Übersetzung
- Es soll keiner mit zerquetschten Hoden oder abgeschnittenem Penis in die Versammlung Jahwes kommen.
- Ein Bastard soll nicht in die Versammlung Jahwes kommen; auch seine zehnte Generation soll nicht in die Versammlung Jahwes kommen.
Gedanken zum Text
Für die Betroffenen – aus welchen Gründen auch immer – ist das ein hartes Wort. Nicht in den Tempel gehen zu dürfen, weil man einen Unfall hatte oder weil die Eltern oder Vorfahren eine falsche Entscheidung getroffen haben, muss bitter gewesen sein.
Auf der anderen Seite hatten ohnehin auch Menschen, die nicht in Israel geboren waren, wenig Aussicht, je in den Tempel zu kommen.
Diese Verse zeigen, wie wichtig es Gott war, seinem Volk seine Heiligkeit zu lehren: Nichts, was als unrein galt, durfte in den Tempel gelangen.
Gleichzeitig konnte jemand mit zerquetschten Hoden oder ein Bastard durchaus ein gottesfürchtiger Mensch sein – möglicherweise treffen wir solche Menschen eines Tages auf der neuen Erde wieder. Doch das Prinzip, Gottes Heiligkeit zu verdeutlichen, hatte so viel Gewicht, dass sie trotzdem nicht in den irdischen Tempel eintreten durften.
Fragen zum Nachdenken
- Wie empfindest du das?
Ist es nicht so, dass wir heute oft wenig Verständnis oder Gefühl für Gottes Heiligkeit haben? - Haben unsere Gemeindehäuser heute noch einen Bezug zu Gottes Heiligkeit?
Sie wirken oft wie gewöhnliche Treffpunkte – was biblisch nicht unbedingt falsch ist, da die strengen Vorschriften nur für den Tempel galten. Geht uns dadurch aber das Empfinden für die Heiligkeit Gottes verloren? - Was bedeutet es für dich, dass Gott heilig ist?
Welchen Unterschied macht diese Erkenntnis in deinem Glaubensleben? - Warum fällt es uns leichter, Gott als liebevollen Vater zu sehen, aber schwerer, ihn als heiligen, furchterregenden Gott zu begreifen?
Wie können wir dieses Verständnis stärken, ohne die Nähe und Liebe Gottes aus den Augen zu verlieren?