Deuteronomium 23,1
Eigene Übersetzung
1) Ein Mann soll nicht die Frau seines Vaters nehmen und die Gewandrand seines Vaters nicht aufdecken.
Gedanken zum Text
Hier handelt es sich wohl um einen Parallelismus: Das Aufdecken des Gewandrandes des Vaters entspricht dem Aufdecken des Gewandes der Frau des Vaters.
An anderen Stellen wird dies noch eindeutiger ausgedrückt:
„Die Blöße der Frau deines Vaters sollst du nicht aufdecken; es ist die Blöße deines Vaters.“
– 3. Mose 18,8 (ELB)
Tatsächlich wurde dies mehrfach in Israel praktiziert (vgl. 1. Mose 9,22; 1. Mose 35,22; 2. Samuel 16,21).
In der Geschichte von Absalom wird deutlich, dass es nicht primär um sexuellen Reiz ging, sondern auch um Ehre. Zumindest in zwei der drei genannten Fälle handelte es sich nicht um die eigene Mutter, sondern um die Nebenfrauen des Vaters.
In der Geschichte von Ham und Noah – wenn sie so zu verstehen ist – ging es vermutlich tatsächlich um die eigene Mutter.