Deuteronomium 22,20-21
Eigene Übersetzung
20) Aber wenn diese Sache stimmt und sie nicht die Jungfrauenschaft der jungen Frau finden,
21) dann sollen sie die junge Frau zur Öffnung des Hauses ihres Vaters führen und die Männer ihrer Stadt sollen sie Steinigen mut Steinen, dass sie stirbt, denn die junge Frau hat gehurt in Israel im Haus ihres Vaters und du sollst das Böse ausbrennen aus deiner Mitte.
Gedanken zum Text
Würden wir das Gesetz heute noch durchführen, müssten wir wohl über 90 % der Frauen steinigen (und wenn es auch für Männer gelten würde auch nicht weniger Männer).
Es ist traurig, dass unsere Werte so stark zurückgegangen sind. Was einst empörend und selten war, ist heute zur absoluten Norm geworden.
Dennoch bin ich dankbar, dass wir das Gesetz nicht mehr durchführen müssen.
Aber wie hart ist es, dass ein Mann einer Frau etwas vorwirft, was zu ihrem Tod führen kann, während die beste Konsequenz für die Frau darin besteht, ihr ganzes Leben mit diesem Mann verbringen zu müssen – alternativ wird sie gesteinigt. (siehe Betrachtung gestern) Das macht die Situation besonders schwierig.
In einem anderen Gesetz, das ich vor einigen Tagen betrachtet habe, wird geregelt, dass jemand, der falsches Zeugnis gibt, selbst die Strafe tragen soll, die er dem anderen auferlegen wollte.
Müsste das nicht hier bedeuten, dass wenn der Beweis für ihre Jungfräulichkeit gefunden wird, der Mann gesteinigt werden sollte? Vor allem dann, wenn nachweisbar ist, dass der Grund für seine Anklage Hass war und nicht ein tatsächlicher Verdacht auf Unzucht?
Warum ist Gott hier so streng mit einer Frau, die gehurt hat, aber scheinbar weniger streng mit einem Mann, der grundlos solche schwerwiegenden Vorwürfe erhebt?