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Deuteronomium 22,6-7

Eigene Übersetzung

5) Wenn du ein Vogelnest vor dir auf dem Weg findest in irgendeinem Baum oder auf der Erde mit Jungvögeln oder Eiern und die Mutter liegt auf den Jungvögeln oder auf den Eiern, dann sollst du nicht die Mutter mit den Söhnen nehmen.
6) Die Mutter sollst du gewiss wegschicken und die Söhne kannst du dir nehmen, damit es dir gut geht und du deine Tage lang machst.

Gedanken zum Text

Das Gesetz ist für mich ein wenig rätselhaft. Warum darf man nicht Vogelmutter und Eier zusammen mitnehmen?

Geht es hier um ein Mitleidsgesetz, das uns lehren soll, auch mit Wildtieren Mitleid zu haben? Oft zielen biblische Gesetze darauf ab, heidnische Praktiken zu vermeiden. Könnte dieses Gesetz in diese Kategorie fallen, oder wäre das zu weit hergeholt?

Vielleicht wurde das Gesetz gegeben, um zu verhindern, dass die Mutter gejagt wird, während die Eier oder Küken zurückbleiben und sterben müssen. Aber warum darf man dann nicht die Mutter und die Eier/Küken zusammen mitnehmen?

Könnte der Gedanke dahinter sein, sicherzustellen, dass die Mutter nicht vorrangig gejagt wird und die Eier oder Küken nur pro forma mitgenommen werden, ohne sie wirklich nutzen zu wollen?

Was denkst du zu diesem Gesetz? Würdest du es ähnlich interpretieren wie ich?

Für uns in Deutschland ist es wohl kaum noch relevant – selbst wenn es noch gelten sollte. Zumindest ich habe persönlich noch nie einen Vogel aus seinem Nest vertrieben oder Eier aus einem Nest gesammelt, um sie zu essen.

Dennoch bin ich überzeugt, dass hinter jedem göttlichen Gesetz ein guter Grund und ein Prinzip steckt, das auf Gottes Charakter hinweist. Es hilft uns, ihn besser kennenzulernen. Könnte es in diesem Fall ein Prinzip der Gnade und des Mitleids mit der Natur sein – der Gedanke, auch Tieren, selbst wenn sie als Nahrung dienen, unnötiges Leid zu ersparen?

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