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Deuteronomium 21,15-17

Eigene Übersetzung

15) Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine geliebte und eine gehasste und sie gebären ihm Söhne, die geliebte und die gehasste und der Erstgeborene gehört zur gehassten,
16) dann soll es geschehen, am Tag, an dem er seinen Söhnen das erben lässt, was ihm gehört, dann kann er nicht den Sohn der geliebten zum Erstgeborenen machen statt dem Sohn der Gehassten, den Erstgeborenen.
17) Denn den Erstgeborene, den Sohn der gehassten soll er anerkennen und ihm zwei Teile geben von allem, was er für sich findet, denn er ist der Erstling seiner Kraft und ihm ist das Recht des Erstgeborenen.

Gedanken zum Text

Die Bibel ist klar, dass Monogamie das Optimum und der ursprüngliche Plan Gottes war. Dennoch gibt Gott hier Gebote für polygame Beziehungen.

Vielleicht ist das in unserer Kultur schwerer nachzuvollziehen, da Monogamie die Norm ist – und auch gesetzlich vorgeschrieben. Zwar gibt es viel Unzucht und Ehebruch, was die Bibel klar verbietet, aber Polygamie ist bei uns kaum noch anzutreffen.

Zumindest scheint es mir hier so, als würde Polygamie nicht unter Ehebruch fallen. Wie verstehst du das? Kann eine polygame Beziehung dann im Einklang mit den Zehn Geboten stehen? Unsere Gemeinde verbietet offiziell polygame Beziehungen und nimmt keine Mitglieder auf, die eine polygame Ehe führen (was in manchen afrikanischen Ländern vorkommen kann). Wie sollten wir damit umgehen?

Herausfordernd finde ich auch, dass der Erstgeborene eindeutig anerkannt werden soll, egal von welcher Frau er ist. Doch in biblischen Geschichten wird z. B. Isaak dem Ismael vorgezogen, wobei Ismael gar kein Erbe erhält. Gott hat dies sogar bestätigt und es so geschehen lassen.

Bei Ruben und Joseph ist es ähnlich, aber nicht identisch: Hier lesen wir nichts von einer Erbverteilung, sondern nur vom Erstgeburtssegen, der zwischen Juda und Josef aufgeteilt wird, anstatt an Ruben zu gehen.

Wie ist damit umzugehen, dass Gott zwar ein Gebot gibt, dass der Erstgeborene stets anerkannt werden soll, aber in manchen Fällen dennoch andere Maßstäbe setzt? Wie allgemein ist dieses Prinzip wirklich?

Der genaue Fall wird uns vermutlich kaum betreffen, aber wie sollten wir mit anderen Geboten umgehen, die von Gott auf ähnliche Weise unterschiedlich gehandhabt werden?

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