Deuteronomium 19,8-10
Eigene Übersetzung
8) Und wenn Jahwe dein Gott deine Grenzen erweitert, wie er es deinen Vätern geschworen hat und dir das ganze land gibt, welches er deinen Vätern zu geben gesagt hat,
9) wenn du alle diese Gebote bewahrst sie zu tun, welche ich dir heute gebiete, Jahwe deinen Gott zu lieben und in seinen Wegen zu gehen alle Tage, dann sollst du dir noch drei Städte hinzufügen zu diesen drei.
10) damit nicht unschuldiges Blut in der Mitte deines Landes ausgegossen wird, das Jahwe dein Gott dir als Erbbesitz gibt und Blut(schuld) auf dir ist.
Gedanken zum Text
Es gab ja schon drei Städte östlich des Jordans; hier geht es um die drei Städte westlich des Jordans – und um weitere drei Städte, falls das Land größer wird.
Auch wenn es so aussieht, als hätte das Land nie seine ganze versprochene Größe erreicht, war es doch zu Salomos Zeiten deutlich größer. Trotzdem lesen wir nichts davon, dass Salomo jemals weitere Zufluchtsstädte hinzugefügt hat (oder habe ich etwas übersehen?!?)
Ist es nicht interessant, wie viele Gebote wir in den Mosebüchern für spätere Zeiten finden, die nie umgesetzt wurden? Selbst unter treuen Königen wurde im besten Fall der Status quo bewahrt, doch Fortschritt gab es eigentlich nie.
Wie ist das in unserer Gemeinde? Wo wachsen wir im Gehorsam? Ich habe das Gefühl, dass die einzigen Erneuerungen in unserer Gemeinde Anpassungen an die Welt sind und keine biblischen Erkenntnisse zu Dingen, die wir in der Anfangszeit unserer Gemeinde noch nicht erkannt hatten, aber mittlerweile zusätzlich studiert haben.
Diejenigen, die besonders bedacht darauf sind, bibeltreu zu sein, wollen meist nur zurück zum ursprünglichen Adventismus (oder dem, was sie dafür halten, was oft der fundamentalistische Adventismus der 1930er Jahre ist). Geht es dabei wirklich darum, die Bibel zu studieren und Neues zu entdecken? Hat Gott etwa keine aktuelle Wahrheit mehr für unsere Zeit? Oder liegt es daran, dass wir keine Bewegung mehr sind, sondern zu einer erstarrten Kirche geworden sind?
Und hier spreche ich natürlich von Adventisten, da ich selbst eine Adventgemeinde besuche. Doch soweit ich sehe, ist es in allen anderen Kirchen und Gemeinden nicht anders: Alle sind mehr oder weniger in ihrer Gründungszeit eingefroren und nie weitergegangen.
Selbst wenn es uns nicht gelingt, die ganze Gemeinde zu bewegen – was können du und ich persönlich tun, um weiter zu wachsen, hinaus über irgendeinen historischen Stand?