Deuteronomium 18,1-7
Eigene Übersetzung
1) Wenn Jahwe dein Gott die Völker abschneiden wird, deren Land Jahwe dein Gott dir gibt und du nimmst sie in Besitz und wohnst in ihren Städten und in ihren Häusern.
2) dann sollst du dir drei Städte absondern in der Mitte deines Landes, welches Jahwe dein Gott dir gibt es zu besitzen.
3) Befestige dir die Wege dorthin und dreiteile das Gebiet, das Jahwe dein Gott dir als Besitz geben wird und es soll sein, das jeder Todschläger dahin flieht.
4) Und dies ist die Sache mit dem Todschläger, der dorthin fliehen wird damit er lebt, welcher seinen Nächsten erschlagen hat ohne es gewusst zu haben und der ihn nicht vorher gehasst hat.
5) Wer mit seinem Nächsten in den Wald geht um Holz zu schlagen und seine Hand holt am Eisen aus um das Holz zu schneiden und das Eisen löst sich vom Holz und trifft seinen Nächsten so dass er stirbt, dieser soll fliehen zu einer dieser Städte und leben.
6) Damit ihn nicht der Bluträcher verfolgt und ihn tötet weil ihm das Herz entbrannt ist und ihn einholt, weil der Weg zu weit ist und seine Seele erschlägt, obwohl es über ihn Todesurteil gesprochen wurde, weil er ihn nicht vorher gehasst hat.
7) Deswegen gebiete ich dir: Drei Städte sollst du dir aussondern.
Gedanken zum Text
Ich finde es immer wieder interessant, was Gott Israel geboten hat, um sie vor Blutschuld und anderen Rechtsbrüchen, die sonst aufkommen könnten, zu bewahren.
Natürlich bin ich sehr dankbar, dass wir heute ein Rechtssystem haben, das relativ gut funktioniert und Zufluchtsstädte überflüssig macht. Aber ich denke, dass diese Städte für ihre Zeit revolutionär waren – oder? (Wobei ich ehrlich gesagt nie überprüft habe, ob manches in den Gesetzen Israels schon in den Gesetzen der umliegenden Völker existierte. Gab es vielleicht bereits ähnliche Konzepte für Zufluchtsstädte in anderen Kulturen?)
Menschen sollen – so wie Gott es tut – stets nach der Motivation und nicht nur nach dem Ergebnis urteilen. Kann uns dieses Prinzip heute in unserem eigenen Rechtsempfinden weiterhelfen?
Was denkst du sonst noch über diesen Text?