Deuteronomium 15,12-18

Eigene Übersetzung

12) Wenn dein Bruder sich dir verkauft, oder der Hebräer oder die Hebräerin, un dient dir sieben Jahre, sende sie im siebten Jahr frei weg von dir.
13) Und wenn du sie frei wegschickst von dir, dann sende sie nicht leer.
14) reichlich an seinen Hals legen sollst du von deinem Kleinvieh, von deinem Dreschplatz und von deiner Tenne dass, womit Jahwe dein Gott dich gesegnet hast sollst du ihm geben.
15) So gedenke, dass du Sklave warst im Land Ägypten und Jahwe dein Gott dich freigekauft hat, deshalb gebiete ich dir heute diese Dinge.
16) Und es soll geschehen, wenn er zu dir spricht: Ich werde nicht von dir gehen, denn ich liebe dich und dein Haus, denn es ist gut für mich mit dir,
17) dann nimm den Pfriemen und gib ihn an sein Ohr und die Tür und er sei für dich Sklave auf ewig, und auch mit deiner Sklavin verfahre so.
18) Es sei nicht schwer in deinen Augen, wenn du ihn frei wegschickst, denn das doppelte des Lohns des Tagelöhners hat er dir sechs Jahre lang gearbeitet und Jahwe dein Gott wird dich segnen in allem was tu tust

Gedanken zum Text

Gott hatte bestimmt, dass sein Volk ein Volk von freien Menschen sein sollte, die auf ihrem eigenen Land arbeiteten. Das, was hier als Sklaverei bezeichnet wird, ist wahrscheinlich gar nicht so weit entfernt von dem heutigen Arbeitnehmer – nur dass man damals stärker in den Haushalt integriert war.

Ich habe mich immer gefragt: Was passiert, wenn ein Hausherr sechs Jahre lang freundlich ist, um jemanden dazu zu bringen, sich ihm als Sklave auf Lebenszeit anzuschließen, aber danach herrschsüchtig und unangenehm wird?

Aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher erscheint es mir. In sechs Jahren kann man viel über einen Menschen lernen, und sich so lange zu verstellen, ist sicherlich nicht einfach.

Das Ganze erinnert mich auch an die Geschichte von Jakob und Laban. Jakob diente ihm über Jahre hinweg, und Laban wollte ihn letztlich mit leeren Händen fortschicken.

Könnte man das Geben am Ende der Dienstzeit mit der Abfindung vergleichen, die Unternehmen heute zahlen müssen, wenn sie Arbeitnehmer entlassen?
Ist die Abfindung somit ein mehr oder weniger biblisches Prinzip?

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