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Deuteronomium 14,1-2

Eigene Übersetzung

1) Ihr seid Söhne Jahwes eures Gottes. Fügt euch nicht Schnittwunden zu und schneidet euch nicht kahl zwischen den Augen wegen eines Toten.
2) Denn du bist ein heiliges Volk für Jahwe deinen Gott und dich hat Jahwe erwählt ihm ein Eigentumsvolk zu sein aus allen Völkern auf dem Erdboden.

Gedanken zum Text

Siehst du dich als Kind und Eigentum Gottes? Mit der Bezeichnung als Kind Gottes fühlen wir uns als Christen vielleicht etwas vertrauter, da uns dieser Gedanke oft in Predigten begegnet. Aber schon im Alten Testament wurde dies so über das Volk Gottes gesagt. Ist dir bewusst, dass du damit auch sein Eigentum bist?

Und hast du daran gedacht, dass Kind-sein auch Verantwortung und Regeln mit sich bringt? Oft hören wir davon, Kinder Gottes zu sein, im Zusammenhang mit der Liebe Gottes, wie einfach wir zu ihm kommen und um alles beten können.

Im biblischen Verständnis steckt jedoch noch viel mehr dahinter. Ein Kind trägt auch Verantwortung für die Ehre der Familie. Gott sagt daher unmittelbar danach: „Geht mit euren Körpern nicht so um wie die Heiden.“

Das erinnert uns an Paulus‘ Worte, dass unser Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist und wir ihn zur Ehre Gottes rein halten sollen.

Im Text folgen Trauergesetze. Natürlich dürfen auch Israeliten und Christen trauern. Es ist wichtig, Trauer seine durchleben zu können. Doch selbst dafür gab es Regeln: Im Gegensatz zu den umliegenden Völkern durften sie sich nicht den Körper ritzen oder bestimmte Partien kahl rasieren. Was bedeutet wohl „zwischen den Augen“? Vielleicht bezieht es sich auf das Kahlscheren der Stirn? Was auch immer genau gemeint ist – es wird klar, dass solches Verhalten nicht zu einem Kind Gottes passt.

Ein kurzer Ausblick: Direkt danach kommen die Speisegebote, die wir morgen betrachten werden. Auch wenn die Masoreten hier einen neuen Abschnitt gesetzt haben, scheint es klar, dass die Begründung – „weil ihr Kinder Gottes und sein heiliges Eigentumsvolk seid“ – auch für die Speisegebote gilt.

Wenn du darüber nachdenkst, ein Kind und Eigentum Gottes zu sein, wie beeinflusst das dein Leben, besonders deinen Umgang mit deinem Körper? Nimmst du wahr, dass dies nicht nur das Privileg eines einfachen Zugangs zum Vater beinhaltet, sondern auch die Pflichten eines Sohnes? Oder ist dieser Gedanke völlig neu für dich?

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