Deuteronomium 11,13-21
Eigene Übersetzung
13) Und es wird geschehen, wenn ihr sorgfältig meine Gebote bewahrt, welche ich euch heute gebiete, Jahwe euren Gott zu lieben und ihm zu dienen mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele.
14) Dann werde ich eurem Land Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen und du wirst deinen Samen einsammeln und deinen Wein und dein Öl.
15) Und ich werde dir Grass auf dem Feld für dein Vieh geben, und du wirst essen und satt werden.
16) Bewahrt euch, dass eure Herzen nicht einfältig werden und ihr abweicht und anderen Göttern dient und vor ihnen niederfällt.
17) Und der Zorn Jahwes gegen euch entbrennt und er den Himmel zurückhält, dass es keinen Regen gibt und der Erdboden seinen Ertrag nicht gibt und ihr umkommt von dem guten Land, das Jahwe euch gibt.
18) So setzt diese Worte auf eure Herzen und eure Seelen und bindet sie als Zeichen auf eure Hände und sie seien euch als Merkzeichen zwischen den Augen.
19) Und lehrt sie euren Söhnen, indem ihr über sie redet beim wohnen in deinem Haus und beim gehen auf dem Weg und bei deinem hinlegen und bei deinem Aufstehen.
20) Und schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und auf deine Tore.
21) Damit deine Tage viele werden und die Tage eurer Söhne auf dem Erdboden, welchen Jahwe euren Vätern geschworen hat ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels und der Erde.
Gedanken zum Text
Hier wird der Gedanke aus dem vorherigen Abschnitt weitergeführt. Ja, Kanaan ist ein Land, das stark von der Natur und damit von Gottes Segen abhängt. Gestern haben wir gelesen, dass es ein Land ist, auf das Gott achtet und das er versorgt. Hier schränkt Gott jedoch seine Versorgung ein wenig ein, indem er Regen und Ernte nur dann gibt, wenn sein Volk ihm gehorsam ist.
An anderer Stelle in der Bibel sehen wir, dass Gott es sowohl über die Bösen als auch über die Guten regnen lässt und dass böse Völker oft ebenfalls gut versorgt werden.
Hier zeigt sich ein gewisser Unterschied in Gottes Maßstäben: Diejenigen, denen er sich offenbart hat und die das Privileg haben, ihn zu kennen, werden deutlich strenger gerichtet als diejenigen, die dieses Privileg nicht haben. Mit seinem Volk geht Gott strenger um als mit allen anderen Völkern.
Gottes Erwählung hat also zwei Seiten: besonderen Segen, wenn man Gott folgt, aber auch besondere Strafe, wenn man es nicht tut. In Offenbarung 3,19 begründet Gott seine strengere Strafe/Erziehung mit seiner Liebe.
Ist das nicht auch etwas, das wir erleben? Dinge, die für Menschen, die keinen Bezug zu Gott haben, kein Problem darstellen, scheinen für Christen oft schwerwiegendere Konsequenzen zu haben und ihr Gewissen stärker und länger zu belasten.
Wie denkst du darüber? Freust du dich über deine Erwählung wegen der Segnungen, oder stören dich die Konsequenzen mehr?
Die Verse 19-21 wiederholen erneut das Schema Israels. Diese Wiederholung zeigt sicherlich die Bedeutung dieser Anweisung auf. Für mich stellt sich immer wieder die Frage: Wie setzt man das am besten um? Wie kann man sich beständig mit Gottes Wort beschäftigen, es seinen Kindern weitergeben und welche Erinnerungszeichen sollte man in welcher Form umsetzen?
Dazu habe ich bereits einige Gedanken zum Schema geschrieben. -> Höre Israel