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Deuteronomium 9,7-20

Eigene Übersetzung

7) Erinnere dich, vergiss nicht, mit was du Jahwe deinen Gott in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, dass du aus dem Land Ägypten ausgezogen bist bis hin zu diesem Ort seid ihr widerspenstig gewesen gegen Jahwe.
8) Auch am Horeb verärgertet ihr Jahwe und Jahwe erzürnte gegen euch, sodass er euch vernichten wollte.
9) Als ich auf den Berg hinaufgestiegen bin um die Steintafeln zu nehmen, die Tafeln des Bundes welchen Jahwe mit euch geschlossen hat – und ich blieb 40 Tage auf dem Berg und 40 Nächte. Ich habe kein Brot gegessen und Wasser habe ich nicht getrunken.
10) Und Jahwe gab mir die zwei Steintafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes und auf ihnen stand alles, was Jahwe mit euch vom Berg aus der Mitte gesprochen hat, an dem Tag der Versammlung.
11) Und es geschah am Ende von 40 Tagen und 40 Nächten, da gab Jahwe mir die zwei Steintafeln des Bundes.
12) Und Jahwe sprach zu mir, steh auf, geh hinab von diesem Berg, den dein Volk hat sich verdorben, das welches du aus Ägypten herausgeführt hast. Schnell sind sie von dem Weg abgewichen, welchen ich ihnen gebeten habe und sie haben sich ein Gussbild gemacht.
13) Und Jahwe sprach zu mir: Ich sehe dieses Volk, und siehe ein halsstarriges Volk ist es.
14) Gehe hinaus aus ihrer Mitte und ich werde sie vernichten und ihre Namen vertilgen von unter dem Himmel, und ich werde dich zu einem mächtigen und großen Volk an ihrer Stelle machen.
15) Und ich wandte mich und ging vom Berg hinab – und der Berg brannte mit Feuer – und ich hatte die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen.
16) Und ich sah und siehe, ihr hattet euch gegen Jahwe euren Gott versündigt und für euch ein gegossenes Kalb gemacht. Ihr seid schnell von dem Weg abgewichen, welchen Jahwe euch geboten hat.
17) Und ich fasste die zwei Tafeln und schmiss sie aus meinen Beiden Händen und zerschmetterte sie vor euren Augen.
18) Und ich warf mich nieder vor Jahwe, wie das erste mal 40 Tage und 40 Nächte und aß kein Brot und trank kein Wasser, wegen all eurer Sünden, die ihr gesündigt habt dass ihr bösen in den Augen Jahwes tatet um ihn zu reizen.
19) Denn ich fürchtete mich vor seinem Zorn und der Wut, welche Jahwe gegen euch zürnte das er euch vernichte. Da hörte Jahwe auf mich auch dieses mal.
20) Auch gegen Aaron zürnte Jahwe sehr, dass er ihn vernichtete – so betete ich auch für Aaron zu jener Zeit.

Gedanken zum Text

Oft hören wir, dass wir uns wegen unserer vergangenen Fehler nicht niedermachen sollen und diese am besten vergessen sollten. Mose jedoch gibt dem Volk genau den gegenteiligen Rat: Sie sollen auf keinen Fall vergessen, wie sie in der Vergangenheit gesündigt haben, damit sie demütig bleiben, nicht wieder so handeln und erkennen, dass es Gottes Gnade ist, dass Er sie segnet – nicht ihr Verdienst.

Wie können wir uns so an unsere Sünden erinnern, dass es uns hilft, dankbar und demütig zu bleiben, und dass es uns vor weiterer Sünde bewahrt, ohne dass es uns zu sehr niederdrückt?

Mose erwähnt auch, dass Gott Israel vernichten wollte, doch Mose trat im Gebet für sie ein, um das zu verhindern. Dabei stellen sich mir einige Fragen:

  • Wollte Gott sie wirklich vernichten, oder wollte Er, dass Mose für sie eintritt?
  • Was wäre geschehen, wenn Mose nicht für sie eingetreten wäre?
  • Wie ist es heute? Wie viel Einfluss haben wir auf Gottes Gerichtsvollzug in unseren Gemeinden und Nachbarschaften?

Beeindruckend ist auch der Kontrast: Das Volk steht neben einem brennenden Berg und macht sich dennoch Götzenbilder. Oft sagen Menschen, sie bräuchten nur mehr Zeichen, um zu glauben und Gott zu folgen. Doch ist Israel nicht das perfekte Gegenbeispiel? Nur vierzig Tage, nachdem sie Gottes Stimme vom Berg gehört haben – und während sie immer noch den brennenden Berg sehen – versündigen sie sich in völliger Ausschweifung gegen Gott.

  • Glaubst du wirklich, dass wir mit mehr Zeichen besser wären?
  • Wie abhängig ist der Glaube wirklich von Beweisen, oder sind das nur Ausreden eines sündigen Herzens, das ohnehin tun will, was es will?

Im Gegensatz dazu steht Mose: Während das Volk es nicht schafft, 40 Tage ohne einen Götzen auszuhalten, fastet Mose zwei Mal 40 Tage.

Natürlich geschah das durch ein Wunder. 40 Tage ohne Nahrung zu überleben ist für Menschen möglich, aber 40 Tage ohne Wasser ist medizinisch ohne göttliches Eingreifen wohl nicht machbar. Dennoch würde ich annehmen, dass Mose es als Fasten wahrgenommen hat und auch Hunger verspürte.

  • Wie wichtig ist es für uns, die Willenskraft zu haben, unseren Appetit zu zügeln?
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, den eigenen Appetit zurückzustellen, und der Stärke, in anderen Versuchungen zu bestehen?

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