Deuteronomium 9,1-6
Eigene Übersetzung
1) Höre Israel, du überquerst heute den Jordan um hineinzukommen und Völker die größer und stärker als du sind in Besitz zu nehmen und große Städte, befestigt bis zum Himmel.
2) ein großes und hohes Volk, die Söhne der Enakiter welche du kennst und du hast gehört – Wer kann vor den Söhnen Enakitern stehen.
3) Und du wirst heute erkennen, dass Jahwe dein Gott vor dir hergeht, (er ist ein) verzehrendes Feuer. Er wird sie vertilgen und er wird sie vor dir demütigen und du wirst sie in Besitz nehmen und schnell ausrottet, wie Jahwe dir gesagt hat.
4) Sprich nicht in deinem Herzen, wenn Jahwe dein Gott sie vor dir ausgestoßen hat: Wegen meiner Gerechtigkeit hat Jahwe mich hineingebracht um dieses Land in Besitz zu nehmen; wegen der Bosheit der dieser Nationen hat Jahwe sie vor dir vertrieben.
5) Nicht wegen deiner Gerechtigkeit und der Geradheit deines Herzenss kommst du in ihr Land um es besitzen, sondern wegen der Bosheit dieser Völker hat Jahwe dein Gott sie vor dir hingegeben, dass er das Wort erfüllt, das Jahwe deinen Vätern Abraham Isaak und Jakob geschworen hat.
6) So erkenne, dass es Jahwe dein Gott dir dieses gute Land dir nicht wegen deiner Gerechtigkeit zum Besitz gegeben hat denn du bist ein Volk mit harten Nacken.
Gedanken zum Text
Ein wunderbarer Text über die Souveränität Gottes in seiner Erwählung. Gott hat sein Volk zu einem bestimmten Zweck erwählt, doch es muss sich bewusst bleiben, dass dies nicht geschah, weil sie so gerecht sind.
Das gilt auch heute noch. Vielleicht stehen wir in der Gefahr zu glauben, dass wir als Christen besser sind und deshalb mehr verdienen als andere. Dann sollten wir diese Passage lesen. Warum hat Gott uns erwählt? Nicht weil wir so großartig und gerecht waren, sondern weil er uns zu seinem Zweck nutzen möchte. Lassen wir uns von ihm gebrauchen?
Wenn Gott die anderen Völker wegen ihrer Bosheit vertrieben hat und nicht Israel wegen seiner Gerechtigkeit ins Land gebracht hat, bedeutet das auch, dass Israel genauso wieder vertrieben werden kann, wenn es ebenso böse wird.
Kann Gott uns nicht genauso wieder verwerfen? Sollten wir es nicht sogar erwarten, wenn wir uns nicht beständig durch Jesus verändern lassen? Die Erwählung Gottes war unverdient, die Vergebung ist unverdient – und genauso wird es unverdient sein, wenn wir gut werden, weil Jesus unser Herz verändert und seine Gebote in unser Herz schreibt. Aber wenn wir Jesus dieses Werk nicht tun lassen, verdienen wir es, wieder verworfen zu werden…
Kann man das so sagen? Strafe können wir verdienen, Gnade nur geschenkt bekommen.
Aber wenn alle seit dem Sündenfall von Natur aus böse sind, warum wurden manche Völker vertrieben und andere nicht? Warum bekommt das halsstarrige Volk Israel trotz all seines Ungehorsams das Land eines anderen ungerechten Volkes?
Hier sehen wir, dass Gott immer wieder ein gewisses Maß an Bosheit zulässt, bevor das Maß so voll ist, dass er eingreifen muss. Würde Gott jede Bosheit sofort vernichten, wäre die Erde menschenleer. In seiner Gnade gibt er uns jedoch die Chance, uns von ihm verändern zu lassen – und dafür muss er uns am Leben lassen. Aber irgendwann ist genug. Irgendwann greift er ein und zieht den Schlussstrich, bevor es zu viel wird. Damals tat er es mit den Völkern in Kanaan. Bei der Sintflut hat er es fast mit der gesamten Menschheit getan, nur acht Menschen blieben übrig. Und auch heute nimmt die Bosheit immer weiter zu, und wie in seinem Wort versprochen, wird er bald wiederkommen und ein letztes Mal einen Schlussstrich ziehen. Für diejenigen, die sich von Jesus haben verändern lassen und durch seine Gerechtigkeit leben, wird es der schönste Tag sein, den es gibt – sie werden eine neue Heimat erhalten.
Für alle anderen wird es der schrecklichste Tag ihres Lebens sein, an dem sie erkennen, dass sie als zu leicht befunden wurden und das ewige Leben nicht erben werden. Sicher wird es auch viele treffen, die eine schöne Fassade haben, die in die Gemeinden gehen (oder dort sogar sehr aktiv sind), aber nicht wirklich aus Christus leben.
Zu welcher Gruppe wirst du gehören?