Deuteronomium 8,1-9
Eigene Übersetzung
1) Das ganze Gebot, dass ich dir heute gebiete habe sollt ihr bewahren es zu tun, damit ihr let und euch mehrt und hineinkommt und das Land, das Jahwe euren Vätern geschworen hat in besitz nehmt.
2) Erinnere dich an den ganzen weg, denn Jahwe dein Gott dich diese 40 Jahre in der Wüste gehen lassen hat, um dich zu demütigen und zu prüfen, damit er dein Herz erkenne. Hältst du seine Gebote oder nicht?
3) Und er demütigte dich und ließ dich hungern und ließ dich Manna essen, von welchem du nichts wusstest und das auch deine Väter nicht kannten, damit um dich wissen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt, sondern von allen was aus dem Mundes Jahwes hervorgeht lebt der Mensch.
4) Dein Mantel ist nicht alt geworden auf dir und deine Füße sind nicht angeschwollen die ganzen vierzig Jahre.
5) So erkenne in deinem Herzen, dass wie ein Mann seinen Sohn erzieht Jahwe dein Gott dich erzieht.
6) Und bewahre die Gebote Jahwes deines Gottes, dass du in seinem Weg gehst und ihn fürchtest.
7) Denn Jahwe dein Gott bringt dich in ein gutes Land, ein Land mit Bächen und Wasserquellen und Wassermaßen die von den Tälern und Bergen ausgehen,
8) ein Land von Weizen und Gerste und Weinstöcken und Feigen und Granatäpfeln ein Land von Olivenöl und Honig.
9) ein Land von dem du nicht Mangelhaft isst, in dem dir an nichts mangeln wird, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer haust.
Gedanken zum Text
40 Jahre Prüfung. Wie würdest du dich damit fühlen? Und wie ist der Gedanke, erzogen zu werden?
Im Prinzip ist es doch so, dass unser ganzes Leben Prüfung und Erziehung ist.
Ich finde den Gedanken irgendwie schön, aber ich mochte auch immer die Prüfungen in der Schule. Ich weiß, dass Gott es gut mit mir meint und mich nicht prüft, um mir zu schaden. Wenn ich meinen Sohn erziehe, tue ich das ja auch aus Liebe und mit dem Ziel, ihn wachsen zu sehen – mit viel Geduld. Wie viel mehr Geduld und guten Willen hat dann Gott, der nicht durch meine menschliche Schwäche begrenzt ist.
In meiner Jugend habe ich gebetet: „Gott, halte mich auf deinem Weg und nutze mich zu deiner Ehre, egal was es kostet.“ Mir war bewusst, dass ich damit die Erlaubnis gab, auch schwerste Erziehungsmaßnahmen anzuwenden – und einige davon habe ich auch erlebt. In dem Moment war das natürlich nicht angenehm, aber ich bin dankbar, dass Gott mich bei sich gehalten hat. Genauso wie mein Sohn, ganz egal, wie streng seine Eltern in einem Punkt sein müssen, immer wieder zu Mama und Papa zurück möchte.
Ist es auch dein Wunsch, um jeden Preis bei Gott zu bleiben?
Siehst du seine Prüfungen auch als Erziehung eines liebevollen Vaters oder eher wie die eines strengen, lieblosen Lehrers?
Was bedeutet es für dich, dass der Mensch von dem lebt, was aus dem Mund Gottes hervorgeht? Erlebst du das so?
Merkst du, dass Gottes Worte, Gebote und Offenbarungen sowie die Zeit mit ihm lebensnotwendig für dich sind?
Oder ist es eher ein schöner Spruch, aber in Wirklichkeit lebst du von Brot und anderen Dingen?
Wie ist es mit den Gaben Gottes? Hier beschreibt Gott das Land, das er Israel gab, als ein sehr üppiges und fruchtbares Land – und tatsächlich ist es für die Gegend ein recht fruchtbares und reiches Land. Aber es ist nicht das fruchtbarste und reichste Land – und es ist sehr steinig, sodass das Anlegen von Weingärten und Ähnlichem viel Arbeit erforderte. Es hat zwar Regen und Flüsse, aber oft nicht das ganze Jahr über, was in großen Teilen des Landes Zisternen und mühsame Bewässerung nötig machte. Es war zweifellos ein fruchtbares Land, aber nicht das fruchtbarste in der Gegend. Gerade im Vergleich zu Ägypten, das mit dem Nil enorm fruchtbar war, konnte Kanaan nicht wirklich mithalten.
Ist es mit Gottes Segen für uns nicht oft genauso?
Er gibt uns viel Gutes – und definitiv alles, was wir zum Leben brauchen – aber bedeutet das, dass wir die am stärksten gesegneten und reichsten sind?
Und bedeutet es, dass wir es ohne eigene Mühe erreichen können?
Auch hier erinnert mich Gottes Methode an mein Vorgehen in der Erziehung meines Sohnes, bei dem ich immer wieder Situationen schaffe, in denen er selbst etwas „erarbeiten“ muss, damit er daran wachsen kann – sowohl in seinen Fähigkeiten als auch in seinem Charakter.
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