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Deuteronomium 7,1-6

Eigene Übersetzung

1) Wenn Jahwe dein Gott dich in das Land kommen lässt, in das du dort kommst, um es zu besitzen und er viele Völker vor dir vertreibt, die Hetiter, die , die Amoriter, die Kanaaniter, die Pherisiter, die Hewiter und die Jebusiter; sieben Völker größer und mächtiger als du.
2) und wenn Jahwe dein Gott sie vor dir hingibt und daß du sie schlägst und verbannst, dann sollst du sie vernichten und keinen Bund mit ihnen schließen und ihnen nicht gnädig sein
3) und dich nicht mit ihnen verschwägern und deine Tochter nicht ihren Söhnen geben und ihre Töchter nicht für dein Söhne nehmen.
4) Denn das würde deine Söhne von mir entfernen und sie würden anderen Göttern dienen und der Zorn Jahwes würde gegen sie entbrennen und er würde dich schnell vernichten.
5) Stattdessen sollst du so mit ihnen verfahren: Ihre Altäre sollst ihr abbrechen und ihre Gedenksteine zerschmettern und ihr Aschera abhauen und ihre Götzen mit Feuer verbrennen.
6) Denn du bist ein heiliges Volk für Jahwe deinen Gott. Dich hat Jahwe dein Gott erwählt um ihm ein Eigentumsvolk zu sein aus allen Volkern welche auf der Erde sind.

Gedanken zum Text

Der historisch interessierte Mensch in mir hat ein bisschen Schwierigkeiten mit diesem Thema. Wie schön wäre es, möglichst viel von den Altären und Götzenbildern dieser Kulturen zu finden, um sie besser verstehen zu können?

Wie groß war der Aufschrei, als ISIS die Ausgrabungsstätten von Nineveh zerstörte, vermutlich einem ähnlichen Gesetz aus dem Koran folgend?

Aber hier gibt es wohl einen großen Unterschied: Weder wir im Westen noch die Muslime in ihren Ländern sind heute groß versucht, die alten Götzenbilder wieder anzubeten.

Die Motivation Gottes, dieses Gebot zu geben, ist im Text klar zu erkennen: Es geht darum, dass diese Götzen von Israel nicht angebetet werden sollen.

Tatsächlich finde ich es eigenartig, überhaupt die Götzen anderer Völker anbeten zu wollen. Ich verspüre weder Motivation noch einen Grund, irgendein Götzenbild, das ich finde, anzubeten. Doch damals war die Kultur wohl anders und die Versuchung größer.

Historisch herausfordernd ist auch der Protestantische Bildersturm. Wie sieht es damit aus? Die Heiligenbilder in den katholischen Kirchen werden ja tatsächlich noch verehrt. Sie sind wohl das, was in Deutschland den Götzen der Völker, die Israel vernichten sollte, am nächsten kommt.

Aber ist es unsere Aufgabe, diese zu vernichten? Geht es darum, alle Götzen aus unserem Land zu verbannen – oder nur darum, sie selbst nicht anzubeten?

Israel wurde als Nation mit einem eigenen Land berufen. Als Christen sind wir ebenfalls berufen, Gottes Eigentum zu sein, jedoch ohne spezifisches Land, sondern verstreut unter allen Völkern. Inwieweit können dann Gebote, die Gott Israel für ihr Land gegeben hat, auf unsere Situation übertragen werden?

Das Einzige, was wohl direkt 1:1 übertragbar ist, ist das Gebot des Heiratens. Israel sollte keine Mischehen mit Götzendienern eingehen, da dies häufig dazu führte, dass der Gläubige im Laufe der Zeit seinen Glauben verliert.

Das Gleiche gilt auch heute. Immer wieder glauben junge, naive Christen, dass es bei ihnen anders wäre, und ihr Herz rät ihnen, eine Verbindung mit einem Ungläubigen einzugehen. Doch in den allermeisten Fällen führt es dazu, dass der Gläubige sich immer mehr von Gott entfernt. Spätestens wenn es um die Frage der Kindererziehung geht, wird es sehr kompliziert.

Es ist vielleicht nicht mehr im Trend, das zu sagen, aber hier sollte eine deutlichere Warnung gepredigt werden. Nur weil sich der Partner ebenfalls zu Christus bekennt, ist das leider keine Garantie für eine gelingende Ehe. Wenn er es jedoch nicht tut, ist es fast garantiert, dass sich dies negativ auf den Glauben des gläubigen Partners und die gemeinsamen Kinder auswirken wird.

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