Deuteronomium 6,1-3
Eigene Übersetzung
1) Und dies ist das Gebot und die Regeln und Rechtsbestimmungen, welche Jahwe euer Gott geboten hat sie euch zu lehren, dass ihr sie tut in dem Land, in welches ihr dort überquert um es in Besitz zu nehmen.
2) damit du Jahwe deinen Gott fürchtest (und deshalb) alle seine Satzungen und Gebote hältst, welche ich dir gebiete, du und deine Söhne und deine Sohnessöhne alle Tage deines Lebens und dass deine Tage lang werden.
3) So höre Israel und achte darauf sie zu tun, damit es gut mit dir ist und dass ihr sehr gemehrt wird, so wie es Jahwe der Gott deiner Väter zu dir gesprochen hat, (in) einem Land, in dem Milch und Honig fließt.
Gedanken zum Text
Heute wieder mal ein sehr kurzer Abschnitt, da morgen das Schema kommt und ich dieses als eine Einheit betrachten möchte.
Immer wieder hören wir, dass Gott möchte, dass sein Volk seine Gebote hält, damit es ihnen gut geht und sie lange leben (wörtl.: „ihre Tage lang machen“). Galt das nur damals für Israel? Gilt das heute noch, obwohl viele, die nicht sonderlich gerecht sind, ebenfalls lange leben? Wie ist das zu erklären? Wie geht man damit um?
Ein weiterer Aspekt, der mir beim Übersetzen aufgefallen ist, aber in allen Übersetzungen nicht immer klar zu erkennen ist, ist, dass in Vers 2 gesagt wird, dass sie Gott fürchten sollen, um seine Gebote zu halten. Was genau ist mit dieser „Furcht“ gemeint? Wie auch immer diese Furcht definiert ist, sie kann und soll zum Gehorsam führen.
Es ist sicherlich keine panische Angst vor Gott, aber das Wort „Ehrfurcht“, wie wir es heute oft verwenden, scheint mir auch zu schwach. Hat diese Furcht vielleicht doch etwas mit einer gewissen Angst oder einem Respekt vor Gottes Macht und seiner Herrlichkeit zu tun? Vor kurzem hatten wir auch eine Passage, in der es darum ging, dass Gott sich wünschte, dass sein Volk ihn weiterhin so fürchten würde wie an diesem Tag…
An jenem Tag hatten sie Angst, zu sterben, wenn sie weiterhin Gottes Stimme hören würden. Ist eine gewisse Art von Angst, die uns nicht von Gott trennt, aber dennoch vorsichtig macht, vielleicht genau das, was hier gemeint ist? Ist es in Ordnung, Angst vor Gottes Allmacht und vor Strafe für Sünden zu haben?
Wie kann man diese Furcht am besten mit der Liebe zu Gott verbinden, da doch beides wichtig ist? Morgen werden wir im Schema lesen, dass Gott zu fürchten und ihn zu lieben sehr nah beieinander stehen. Warum scheint es uns oft so, als wären „lieben“ und „fürchten“ unvereinbar?