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Deuteronomium 5,1-10

Eigene Übersetzung

1) Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Höre Israel, die Regeln und Rechtsbestimmungen, die Ich heute in eure Ohren sage, lernt diese und bewahrt sie, damit ihr sie tut.
2) Jahwe unser Gott hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.
3) Nicht mit unseren Vätern hat Jahwe diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute alle hier am leben sind.
4) Von Angesicht zu Angesicht sprach Jahwe mit euch am Berg aus der Mitte des Feuers.
5) Ich stand zwischen Jahwe und euch zu jener Zeit um euch die Worte Jahwes zu verkünden, denn ihr fürchtet euch vor dem Feuer und ging nicht hoch auf den Berg. Er sprach:
6) Ich bin Jahwe dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten von dem Haus der Knechtschaft herausgeführt habe.
7) Habe keine anderen Götter vor mir.
8) Mache dir kein Götzen nach irgendeinem Abbild dessen, was im Himmel droben oder was im Wasser unter der Erde ist.
9) Bete sie nicht an und diene ihnen nicht, den Ich, Jahwe dein Gott bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht bei den Söhnen bis in dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,
10) und Gnade erweist tausenden die mich lieben und meine Gebote halten.

Gedanken zum Text

Hier wird der Gedanke, dass man Teil dessen ist, was die Vorfahren erlebt haben, quasi auf die Spitze getrieben. Mose sagt klar: Nicht mit unseren Vätern hat Gott den Bund geschlossen – obwohl wir in Exodus klar lesen, dass es die Väter waren, die dort waren.

Wie können wir das bei uns umsetzen? Wie können wir unsere Geschichte so als unsere Realität annehmen?

Dann gehen wir in die ersten drei der zehn Gebote. Ich finde immer wieder die Wortwahl interessant: „Du sollst keine anderen Götter neben/vor mir haben.“

Könnte diese Konstruktion im Sinne von „im Widerspruch zu mir“ gemeint sein? Keine Götter, die im Konflikt mit mir stehen oder deren Anbetung meine Anbetung beeinträchtigt.
Wenn es so zu verstehen ist, dann würde es, selbst wenn nur eine Person der Gottheit die Gebote gegeben haben sollte, nicht im Widerspruch zur Dreieinigkeit stehen, da die Anbetung des Sohnes nicht die des Vaters (negativ) beeinträchtigt, noch die des Heiligen Geistes, der eine andere Person der Gottheit ist.

Dass Gott die Schuld bei den Kindern heimsucht, wo es an anderer Stelle heißt, dass er nicht die Kinder für die Sünden ihrer Eltern bestraft, scheint ein wenig widersprüchlich.
Ich denke, die Einschränkung „die mich hassen“ klärt es hier auf. Sie bezieht sich wohl nicht nur auf die Väter, sondern auch auf die Söhne. Wenn auch die Kinder Gott hassen, wie es ihre Eltern getan haben, dann sucht Gott sie bis ins dritte und vierte Glied heim. Wenn sie jedoch zu denen gehören, die ihn lieben, dann gehören auch diese zu den Tausenden, denen Gott Gnade erweist.

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