Deuteronomium 4:25-31
Eigene Übersetzung
25) Wenn du Kinder und Kindeskinder bekommst und alt wirst in dem Land und verderblich handelst und einen Götzen nach irgendeiner Gestalt machst und tust was böse ist in den Augen Jahwes, deines Gottes, dass du ihn verärgerst.
26) (So) rufe ich gegen euch heute Himmel und Erde zu Zeugen, dass ihr gewiss schnell umkommen werdet von dem Land, in welches ihr dort über den Jordan überquert um es in besitzt zu nehmen; ihr werdet nicht lange eure Tage darin machen, sondern gewiss vernichtet werden.
27) Und Jahwe wird euch zersteuen unter die Völker und es wird eine geringe Zahl von euch übrig bleiben unter den Nationen, zu denen Jahwe euch führen wird.
28) Und dort werdet ihr anderen Göttern dienen, Menschwenwerk aus Holz und Stein, welche nicht sehen und nicht hören und nicht essen und nicht richen können.
29) Und wenn du von dort Jahwe deinen Gott suchst, so wirst du ihn finden, wenn du mit ihn mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele suchst.
30) in deinem Drangsal, und du alle diese Dinge so findest in den späteren Tagen und zu Jahwe deinem Gott zurück kehrst und auf seine Stimme hörst.
31) Denn Jahwe, dein Gott ist ein Barmherziger Gott, er wird dich nicht verlassen und nicht verderben und noch vergessen den Bund deiner Väter, den er ihnen geschworen hat.
Gedanken zum Text
Wieder eine erstaunliche Erziehungsmethode Gottes. Was ist die Strafe dafür, wenn sich Israel Götzen macht? Noch mehr Götzen! Pädagogisch gesehen ist das recht wertvoll, denn Gott weiß, dass sie erkennen werden, dass Götzen gar nicht so toll sind – wenn sie irgendwann nichts anderes mehr haben, zu dem sie rufen können.
Und wir wissen ja auch, dass es funktioniert hat: Nach dem Exil hatte Israel nie wieder ein Problem mit Götzen. Sicherlich hatten sie andere Probleme, und als Jesus mit den Pharisäern und Sadduzäern stritt, gab es vieles, was im Judentum nicht ganz richtig lief, aber Götzen waren kein Problem mehr.
Auch wir heute sind wenig versucht, irgendwelche Bilder aufzustellen, um sie anzubeten. Die klassischen Götzen sind heute wohl auch kein wirkliches Problem mehr.
Aber was sind unsere heutigen Götzen? Oft wird hier alles Mögliche aufgezählt, was uns wichtig ist – und das ist auch nicht völlig falsch. Aber ich würde es gerne etwas genauer eingrenzen.
Die Götzen zur Zeit Israels wurden normalerweise gemacht, um von ihnen Hilfe zu erwarten: besseres Wetter für eine reiche Ernte, Fruchtbarkeit, Erfolg im Krieg, Gesundheit etc.
Was sind heute unsere Götzen nach dieser Definition?
Beten wir zu Gott, wenn wir Herausforderungen haben, oder suchen wir auf anderen Wegen und Mitteln Erleichterung?
In welchem Maße sind diese Mittel auch in Ordnung? (Es ist schwer vorstellbar, dass jeder Arztbesuch Götzendienst ist, weil wir Gesundheit nicht direkt von Gott suchen.) Aber ab wann wird es geistlich ungesund und führt uns weg von Gott?
Da materielle Probleme seltener für uns geworden sind, sind es vielleicht vor allem die psychischen Dinge, bei denen wir Auswege bei modernen Götzen suchen?
Und erzieht Gott noch immer auf die gleiche Weise?
Wenn wir Hilfe nicht mehr von ihm erfragen, sondern auf anderen Wegen suchen, kann es passieren, dass wir zu viel von diesem Weg bekommen?
Und wenn ja, ist es bewusst Gottes Erziehung an uns, oder nur der normale Strudel, in den man gerät?