Posted on

Deuteronomium 3,21-29

Eigene Übersetzung

21) Und Josua gebot ich zu jener Zeit sagend: Deine Augen haben alles gesehen, was Jahwe euer Gott an diesen zwei Königen getan hat. So wird Jahwe an allen Königreichen tun, zu denen ihr überquert.
22) Fürchte dich nicht vor ihnen, den Jahwe euer Gott, er wird für euch kämpfen.
23) Und ich suchte Gnade bei Jahwe zu jener Zeit sprechend:
24) Herr Jahwe, du hast angefangen deinem Knecht deine Größe und deine starke Hand zu zeigen, welcher Gott im Himmel oder auf Erden gibt es, der es mit deinen Werken und deinen Machttaten aufnehmen kann?
25) Lass mich bitte hinübergehen und das gute Land sehen, welches auf der anderen Seite des Jordans ist, dieses Gute Bergland und den Libanon.
26) Aber Jahwe war verärgert gegen mich wegen euch, und hörte nicht auf mich und Jahwe sprach zu mir: Es ist genug für dich, rede nicht noch einmal zu mir über diese Sache.
27) Gehe hinauf auf den Gipfel des Pisga und erhebe deine Augen Richtung Meer, und nach Norden und nach Süden und Richtung Sonnenaufgang und siehe mit deinen Augen, denn du wirst diesen Jordan nicht überqueren.
28) Und gebiete dem Josua und stärke ihn und ermutige ihn, denn er wird vor diesem Volk hinüberziehen und er wird ihnen das Land das du siehst zum Erbe austeilen.
29) So blieben wir im Tal gegenüber von Beth-Peor.

Gedanken zum Text

Mose hatte Gott so lange treu gedient, aber dennoch hat eine, für uns recht klein wirkende Sünde dazu geführt, dass er nicht ins verheißene Land kam. Manchmal hat es auf mich ein bisschen wie Schuldabwehr gewirkt, als Mose sagte, dass Gott ihn nicht reinlässt wegen dem Volk. Aber auch wenn die Sünde von ihm selbst kam, geschah sie erst, nachdem Mose 40 Jahre lang das Volk ertragen musste und irgendwann genug hatte. Das kann ich auch irgendwie nachvollziehen. Je schwerer der Tag ist und je mehr man gereizt wird, desto schwerer ist es, die Kontrolle zu bewahren.

Zudem hätte Mose ja schon 40 Jahre früher ins Land gekonnt. Da lag es tatsächlich am Volk, dass Mose überhaupt diese lange Wanderung in der Wüste machen musste.

Interessant ist hier auch, dass Gott sich in dieser Sache nicht von Mose hat bitten lassen. Manchmal denken oder hoffen wir vielleicht, dass Gott jedes Gebet erhört, wenn wir nur beständig genug darum bitten. Aber hier sehen wir, dass es auch Fälle gibt, in denen Gottes Entscheidung unwiderruflich ist, und das obwohl das, worum Mose gebeten hat, an sich etwas Gutes ist.

Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass Gott Mose gerne ins verheißene Land gelassen hätte, aber seine erzieherische Maßnahme – auch zum Guten des Volkes – durchziehen musste. Mir geht es mit unserem kleinen Sohn auch oft so: Konsequent sein ist gar nicht so einfach. Da bin ich lieber gnädig und gebe ihm 20 Chancen, aber ich weiß auch, dass ein Kind Konsequenzen braucht und falsches Verhalten Folgen haben muss. Und wenn ich dann, nach Androhung der Strafe, dass wir zurück nach Hause gehen, wenn er nicht hört, oder dass er alleine ins Bett muss, dies auch umsetzen muss und sein Weinen höre, dann tut es mir wahrscheinlich genauso weh wie ihm. Denkst du, Gott fühlt auch so? Gibt uns Gott vielleicht Kinder, um ihn da besser nachvollziehen zu können? Hast du auch manchmal das Gefühl, Gott muss dich erziehen? Wie geht es dir damit?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert