Deuteronomium 4,9-14
Auf den ersten Blick scheint der Text irgendwie falsch zu sein. Wie können die, die jetzt vor Mose stehen, mit ihren eigenen Augen gesehen haben, was geschehen ist, bevor sie geboren wurden?
Deuteronomium 4,9-14
Auf den ersten Blick scheint der Text irgendwie falsch zu sein. Wie können die, die jetzt vor Mose stehen, mit ihren eigenen Augen gesehen haben, was geschehen ist, bevor sie geboren wurden?
Deuteronomium 4,1-8
Die Formulierung „Füge nichts hinzu und nimm nichts weg“ kennen wir auch aus der Offenbarung (Offb 22,18). Sie wird gerne verwendet, um zu „belegen“, dass die Bibel abgeschlossen ist, man bloß nichts verändern darf und auch keine neuen Inhalte mehr dazu kommen dürfen. Hier haben wir die gleiche Formulierung aber schon im 5. Buch Mose – danach kam noch einiges weiteres an Bibel dazu.
Deuteronomium 3,21-29
Mose hatte Gott so lange treu gedient, aber dennoch hat eine, für uns recht klein wirkende Sünde dazu geführt, dass er nicht ins verheißene Land kam. Manchmal hat es auf mich ein bisschen wie Schuldabwehr gewirkt, als Mose sagte, dass Gott ihn nicht reinlässt wegen dem Volk. Aber auch wenn die Sünde von ihm selbst kam, geschah sie erst, nachdem Mose 40 Jahre lang das Volk ertragen musste und irgendwann genug hatte. Das kann ich auch irgendwie nachvollziehen. Je schwerer der Tag ist und je mehr man gereizt wird, desto schwerer ist es, die Kontrolle zu bewahren.
Deuteronomium 3,12-20
Sicherlich ist es im Studium manchmal recht wichtig, die Grenzen der Stämme zu kennen – und für die Stämme selbst, die in diesen Gebieten lebten, war es natürlich noch wichtiger. Doch allzu viele Gedanken regt das normalerweise nicht an.
Interessant ist allerdings, dass die Stämme, obwohl sie ihr Land bereits erhalten hatten und obwohl der Erfolg des Kampfes mehr von Gott als von den Soldaten abhing, dennoch mit in den Krieg ziehen sollten, um das Land für ihre Brüder zu erobern.
Deuteronomium 3,1-11
Im Alten Testament wird wiederholt von den Rephaitern und den Nephilim gesprochen. Es scheint eine Agenda zu geben, diese Riesen auszurotten. Sie werden fast immer negativ dargestellt (mit Ausnahme von Saul, zumindest zu Beginn seiner Geschichte; am Ende wird er jedoch auch böse dargestellt). Es gibt Spekulationen, dass sie Mischwesen zwischen Engeln und Menschen gewesen sein könnten. Doch das passt aus mehreren Gründen nicht wirklich in die biblische Geschichte und widerspricht auch dem, was Jesus über Engel sagt.
Deuteronomium 2,26-37
Erst einmal scheint es so, als solle das Volk nur einen Scheinfrieden anbieten. Hätte Sihon sie durchziehen lassen, dann hätte sein Volk weitergelebt. Aber so wie es der Autor beschreibt, hat Gott bewirkt, dass Sihon sich dagegen entschieden hat. Das ist herausfordernd. Wieso gibt Gott eine scheinbare Entscheidungsmöglichkeit, bewirkt aber, dass wir uns eigentlich gar nicht entscheiden können?
Deuteronomium 2,13-25
Beim ersten Mal führte Gott sein Volk direkt vom Süden in das verheißene Land – ein recht kurzer Weg. Doch das Volk hatte zu viel Angst, um das Land einzunehmen. Beim zweiten Mal führte Gott sie einen weiten Umweg um das Land herum. Obwohl dieser Weg deutlich länger war, kamen sie an anderen Völkern vorbei, an denen Gott ihnen zeigen konnte, wie er das Land unterteilt. Wenn alles perfekt liefe, würden wir Gott einfach glauben, sobald er etwas sagt, ohne viele Beweise zu brauchen. Doch unser ungläubiges Herz verlangt oft erst nach Beweisen und Beispielen, damit die Wahrscheinlichkeitsrechnung in unserem Kopf aufgeht.
Deuteronomium 2,1-12
Diese Texte sind mir erst vor wenigen Jahren so richtig aufgefallen. Zuvor hatte ich das Bild, dass Jahwe nur Israel segnete und leitete, während er alle anderen Völker in ihrem Götzendienst allein ließ. Aber so stellt die Bibel Gott hier nicht dar. Er ist der Gott über alle, selbst über die Völker, die in den Götzendienst verfallen sind und ihn nicht annehmen. Dennoch hält er sie in seiner Hand und teilt auch ihnen ihr Land zu. Wie Jesus in der Bergpredigt bemerkt, lässt Gott über Gerechte wie Ungerechte regnen, und ebenso gibt er sowohl Gerechten als auch Ungerechten ihr Erbe.
Deuteronomium 1,41-46
Es ist schon eine interessante Geschichte. Der Mensch möchte nicht gehorchen, bis er merkt, dass ihm die Konsequenzen nicht gefallen. Dann behauptet er, sich zu bekehren und jetzt gehorchen zu wollen, hört aber schon wieder nicht. Gehorsam bedeutet also nicht nur, das Richtige zu tun, sondern es auch zur richtigen Zeit zu tun. Wo sind wir zu zögerlich, Gott zu gehorchen?
Deuteronomium 1,32-40
Ich habe das Gefühl, dass wir oft ein Bild von Gott haben, in dem er wie ein lieber Großvater erscheint, der alles vergibt und alles durchgehen lässt. Natürlich ist es biblisch korrekt, dass Gott gerne vergibt und möchte, dass jeder Mensch gerettet wird. Aber ist er wirklich der Gott, der alles durchgehen lässt? Was passiert, wenn wir beständig falsch handeln, obwohl wir es besser wissen? Wird er uns nicht auch die Konsequenzen unseres Handelns aufzeigen?